UFOP-Perspektivforum: "Ackerbau im Stresstest - Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit sichtbar(er) machen"

Berlin, 01. Juli 2022 – Die im September 2019 von der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) - initiierte „10+10“-Strategie verfolgt das Ziel, bis 2030 einen Anbauflächenanteil für Ölsaaten und heimische Leguminosen von jeweils 10 % an der deutschen Ackerfläche zu etablieren. Die hiermit verbundenen vielfältigen positiven Effekte einer Erweiterung der Fruchtfolgen für Wertschöpfung, Klimaschutz und Resilienz sind Gegenstand des von der UFOP und der Fachhochschule Südwestfalen veranstalteten Perspektivforums. Die Tagung findet am 22. September 2022 an der Fachhochschule in Soest statt und wird unterstützt vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV).

Ölsaaten und Hülsenfrüchte leisten einen ganzheitlichen Beitrag zur Sicherung der Ernährung von Mensch und Tier. Raps und Sonnenblumen liefern hochwertige Speiseöle, aber auch Rohstoffe, die in der stofflichen und energetischen Nutzung benötigt werden. Körnerleguminosen aus heimischem Anbau wie Ackerbohne, Körnererbse, Lupine und Sojabohne sind nicht nur Lieferant von Tierfutter. Sie bilden auch die Grundlage für schon heute sichtbare und zunehmend wichtigere Innovationen im Nahrungsmittelsektor. Regional in der Europäischen Union produzierte Ölsaaten und Leguminosen sind bedeutende Proteinquellen und damit zugleich „Leitkulturen“ einer nachhaltig und vielfältig ausgerichteten sowie entwaldungsfreien Wertschöpfungskette.

Im Rahmen der Tagung soll hinterfragt werden, ob die herausragenden Wertschöpfungspotenziale ausreichend vom Markt honoriert werden oder ob die Ökosystemleistung dieser Blühpflanzen fair bewertet und folgerichtig sachgerecht gefördert werden – gemessen an ihrem Beitrag zur Minderung von Treibhausgasen und zur Biodiversität. Die UFOP sieht diese Fragen beispielsweise in der aktuell kritischen Diskussion über die Zukunft von Biokraftstoffen aus Rapsöl nicht angemessen berücksichtigt.

Die Herausforderung, Klimaschutz und Versorgungssicherung in Einklang zu bringen, ist nicht nur komplex. Sie bestimmt mit Blick auf die datierten Klimaschutzziele der Bundesregierung auch den Zeit- bzw. Handlungsdruck für alle Sektoren, also auch in der Landwirtschaft bzw. im Ackerbau. Zugleich steht die Bundesregierung infolge des Krieges in der Ukraine vor Herausforderungen, die nicht nur die Landwirtschaft hierzulande oder in der EU betreffen, sondern viele Länder weltweit. Die UFOP stellt fest, dass der Ackerbau einem verstärkten Stresstest ausgesetzt ist.

Das UFOP-Perspektivforum 2022 knüpft inhaltlich an die früheren Foren an und greift die Herausforderungen in zwei Themenblöcken auf:

  1. Neue Umweltschutzauflagen und EU-Förderkulissen, teure Produktionsmittel und steigende Produktpreise: Wie soll der Ackerbau reagieren?
  2. Die „10+10“-Strategie der UFOP als Impulsgeber: Wie kann der Ackerbau agieren?

Die Veranstaltung richtet sich an Vertreterinnen und Vertreter der Landwirtschaft, Agrarwirtschaft und Ernährungsbranche, an Ministerien, Behörden und Ämter sowie an Hochschulen, Forschungsinstitute und Verbände. Ausdrücklich sind auch „Praktiker“ wie Landwirtinnen und Landwirte, des Landhandels und BeraterInnen des Landwirtschaftssektors eingeladen. Dazu heißt das Perspektivforum Doktoranden, Studierende und Auszubildende herzlich willkommen. Die Teilnahme am Perspektivforum 2022 in Soest ist kostenlos, allerdings ist die Teilnehmerzahl begrenzt.

Programm und Anmeldung finden Sie auf der Webseite des Verbandes.

Pressekontakt
Stephan Arens
Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V.
Tel.: 030 235 97 99 10
s.arens@ufop.de
www.ufop.de