Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern erreichen größtes Ökostrom-Wachstum und erneuerbare Selbstversorgung
Neues AEE-Hintergrundpapier beleuchtet den Stromsektor in den Bundesländern
Berlin, 03. August 2017. Ein neues Hintergrundpapier der AEE fasst die Entwicklung des Stromsektors in den Bundesländern zusammen. Das auf Basis von Daten im AEE-Länderportal Föderal Erneuerbar erstellte Papier zeigt dabei nicht nur Stand und Entwicklung des Ausbaus Erneuerbarer Energien, sondern geht auch auf die Effizienz der Stromnutzung sowie die Klimawirkung des Kraftwerksparks in den Ländern ein. Hinsichtlich der Entwicklung von Strom aus Wind, Sonne, Biomasse und Co. haben Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern den größten Sprung von 2014 auf 2015 gemacht. Beide Länder können sich inzwischen rechnerisch selbst komplett mit Ökostrom versorgen.
Im Jahr
2015 konnte in allen Bundesländern ein Wachstum bei der Stromerzeugung aus
Erneuerbaren Energien verzeichnet werden. Bei der Ausprägung dieser Entwicklung
gab es jedoch große regionale Unterschiede. Den größten Sprung machte
Schleswig-Holstein, wo mit einem Plus von 44,6 Prozent die Ökostromproduktion
von 2014 um fast die Hälfte übertroffen wurde. Auch in Mecklenburg-Vorpommern,
Rheinland-Pfalz und Niedersachsen gab es mit Wachstumsraten von jeweils über 20
Prozent eine schnelle Entwicklung. In Baden-Württemberg, Bayern und Bremen ist
der Zuwachs dagegen deutlich geringer ausgefallen. „Es ist sehr erfreulich, dass
alle Länder ein Wachstum bei der Ökostromerzeugung aufweisen. Allerdings braucht
es besonders in Süddeutschland einen verstärkten Ausbau der Erneuerbaren
Energien, da dort der Strommix noch von Atomkraftwerken geprägt ist, die
allerdings bis spätestens 2022 vom Netz gehen sollen”, kommentiert Nils Boenigk,
stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, die
Entwicklung.
Zusammensetzung der Stromerzeugung in den
Bundesländern
Das Hintergrundpapier sowie eine zugehörige Grafik
beleuchten auch die genaue Zusammensetzung des Strommixes in den Bundesländern.
Den größten Anteil Erneuerbarer Energien erreicht dabei Mecklenburg-Vorpommern
mit 70,2 Prozent im Jahr 2015. Auch in Thüringen, Sachsen-Anhalt und
Schleswig-Holstein wird bereits mehr als die Hälfte des erzeugten Stroms durch
Windmühlen, Photovoltaikanlagen, Biomasse- und Wasserkraftwerke gewonnen.
Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein können sich mit dem im Land
erzeugten Regenerativstrom rechnerisch schon jeweils selbst komplett versorgen.
Trotz der Erfolge ist die Stromerzeugung in den meisten Ländern noch überwiegend
konventionell geprägt, und daher auch der resultierende Treibhausgasausstoß in
einigen Regionen immer noch sehr hoch. „Es gilt also, das Wachstum der
Erneuerbaren im Stromsektor konsequent weiterzuführen, die Stromerzeugung zu
dekarbonisieren und diesen sauberen Strom dann auch für Wärme- und
Verkehrszwecke nutzbar zu machen”, so Boenigk abschließend.
Weitere
Informationen
Das Hintergrundpapier in der AEE-Mediathek: https://www.unendlich-viel-energie.de/mediathek/hintergrundpapiere/analyse-strom-bundeslaender
Grafik zur Zusammensetzung der Stromerzeugung in der AEE-Mediathek und als kostenfreies Poster im AEE-Shop
Alle Daten zum Stromsektor in den Bundesländern im Themencluster Strom des AEE-Länderportals Föderal Erneuerbar: https://www.foederal-erneuerbar.de/uebersicht/bundeslaender/BW%7CBY%7CB%7CBB%7CHB%7CHH%7CHE%7CMV%7CNI%7CNRW%7CRLP%7CSL%7CSN%7CST%7CSH%7CTH%7CD/kategorie/strom
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