Dekarbonisierung der Stromerzeugung in einigen Regionen schon weit fortgeschritten
Dennoch große Unterschiede bei den Ökostromanteilen in den Bundesländern
Berlin, 03. August 2016 – Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein weisen unter den Bundesländern die höchsten Anteile Erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung auf. Drei der vier Länder exportieren sogar Strom, die Anteile Erneuerbarer Energien am jeweiligen Stromverbrauch sind damit sogar noch höher. Die Spitzenreiter Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen erreichen einen Erneuerbaren-Anteil von knapp zwei Dritteln bzw. etwas über der Hälfte, alle anderen Länder liegen darunter – teilweise unter der 10-Prozent-Marke.
Zusammenwirken der Verbrauchs- und Erzeugerländer
Den höchsten Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung
weist Mecklenburg-Vorpommern auf, das 2014 einen Wert von über 63 Prozent
erreichen konnte. Die Ökostromproduktion übersteigt dabei sogar den eigenen
Verbrauch, Mecklenburg-Vorpommern kann somit seinen eigenen Verbrauch
rechnerisch komplett durch regenerative Quellen decken und wurde durch die
Energiewende damit zum Stromexportland. Thüringen und Sachsen-Anhalt
komplettieren das Treppchen mit Erneuerbaren-Anteilen von 55 bzw. 48 Prozent,
danach folgen Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz. Während Thüringen und
Rheinland-Pfalz zur Deckung des eigenen Strombedarfs zwar noch auf Importe aus
anderen Ländern angewiesen sind, produzieren Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein
als klassische Stromexportländer auch in der Energiewende Elektrizität über den
eigenen Bedarf hinaus.
Alle Erneuerbaren-Technologien werden gebraucht
Die Windenergie macht in den meisten Ländern den größten
Anteil der Ökostromproduktion aus. Aber auch Solarstrom, Bioenergie und
Wasserkraft verzeichnen wichtige Anteile – beispielsweise spielt im
zweitplatzierten Thüringen die Bioenergie die größte Rolle bei der erneuerbaren
Stromerzeugung, Bayern und Baden-Württemberg werden bislang stark von Wasserkraft
und Photovoltaik geprägt. „Die Windenergie bietet ohne Zweifel die größten
Potenziale für eine klimaschonende Stromerzeugung in Deutschland.
Nichtsdestotrotz braucht es auch die anderen Erneuerbaren Energien, wenn die
Klimaziele in Deutschland erreicht werden sollen“, so Boenigk weiter.
Weiterer Ausbau Erneuerbarer Energien vonnöten
Die positiven Zahlen zeigen aber auch, dass die
Energiewende noch nicht am Ziel ist. Die Grafik verdeutlicht, dass in 14 der 16
Bundesländer noch über die Hälfte der Stromerzeugung fossil oder nuklear
erfolgt, teilweise bleibt der Erneuerbaren-Anteil sogar unter zehn Prozent. Boenigk
erläutert abschließend: „Durch Sektorkopplung, also die Verschmelzung der
Energiesektoren und die Nutzung von Strom für Wärme- und Verkehrsanwendungen,
werden wir in Zukunft einen höheren Stromverbrauch haben. Dieser sollte natürlich
klimaschonend gedeckt werden.“
Pressekontakt:
Agentur für Erneuerbare
Energien
Sven Kirrmann
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 030 200535 59
Mail: s.kirrmann@unendlich-viel-energie.de
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