Treibhausgasausstoß in Deutschland - bisherige Entwicklung, Ziele und Trends

Deutschland droht seine Klimaziele zu verfehlen, wenn es nicht gelingt, die Emissionen schneller und stärker zu senken als im Schnitt der vergangenen Jahre.

Für das Jahr 2023 hat das Umweltbundesamt einen Rekordrückgang des Treibhausgasausstoßes in Deutschland vermeldet. Gegenüber dem Vorjahr sind die Emissionen um 10,1 Prozent gesunken. Erstmals seit Jahren wird wieder davon gesprochen, dass das Klimaschutzziel für 2030 erreichbar ist. Diese Aussage beruht auf neuen Projektionsrechnungen, die bis 2030 zu einer Minderung der Treibhausgase um 64 Prozent führen im Vergleich zu 1990. Für unsere Grafik rechnen wir hingegen einfach mit einer Fortführung der bisher realisierten durchschnittlichen jährlichen Emissionsminderung von 1990 bis 2023, ohne sonstige Annahmen zu treffen. Auf der Basis zeichnet sich eine deutlich größere Klimaschutzlücke ab. Wie sich die Bilanz tatsächlich entwickelt, hängt also von entsprechenden politischen Maßnahmen, der wirtschaftlichen Entwicklung und anderen externen Faktoren wie möglichen weiteren Krisen und Konflikten ab. Dass die Emissionen im Jahr 2022 besonders hoch ausfielen, lag zum Beispiel an der starken Braun- und Steinkohleverstromung als Ersatz für russisches bzw. exorbitant teures Erdgas. Zudem wurde viel Strom nach Frankreich exportiert, weil dort zahlreiche Atomkraftwerke außer Betrieb waren. Beide Faktoren haben sich 2023 entspannt. Die Gaspreise sind gesunken und Frankreichs AKW haben den Betrieb wieder aufgenommen. Zudem sank die Stromnachfrage in Deutschland aufgrund einer schwächelnden Konjunktur und es kam aus Kostengründen zu vermehrten Stromimporten. Folglich sank vor allem der Treibhausgasausstoß von Energiewirtschaft und Industrie. Der Verkehr bleibt das Sorgenkind Nummer 1 beim Klimaschutz. Hier sind bisher keinerlei Veränderungen erkennbar, die das Erreichen der Klimaschutzziele realistisch erscheinen lassen würden.

Die Nutzung der hochaufgelösten Grafik ist kostenlos, da sie im Rahmen des Projektes Forum Synergiewende erstellt wurde, welches vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert wird.

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