IGC erwartet geringere Erzeugung von Futtererbsen in Kanada

Berlin, 22. Februar 2024 - Während in Russland voraussichtlich mehr Futtererbsen gedroschen wurden als im Vorjahr, verfehlt Kanada das Vorjahresergebnis deutlich. Vor diesem Hintergrund dürfte die globale Erzeugung das Vorjahresniveau nur knapp übertreffen.

Der Internationale Getreiderat IGC geht für das Vermarktungsjahr 2023/24 von einer weltweiten Futtererbsenerzeugung von 13,9 Mio. t aus. Nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) wäre dies ein marginales Plus von 0,5 % gegenüber der vergangenen Saison. Die Prognose basiert hauptsächlich auf einer höheren Ernteschätzung für Russland, wo mit 4 Mio. t rund 400.000 t mehr geerntet werden als noch im Jahr zuvor. Russland bleibt damit der weltweit größte Futtererbsenproduzent. Kanada rangiert mit einer Erzeugung von 2,6 Mio. t und einem Rückgang um 800.000 t oder 23,8 % auf Platz 2 rangiert. Das historisch niedrige Ernteergebnis von 2,2 Mio. t aus der Saison 2021/22 wird damit nur knapp übertroffen.

Mit einer Produktion von 2,0 Mio. t und einem Plus von rund 100.000 t folgt die EU-27 an dritter Stelle, vor allem aufgrund einer größeren Ernte in Rumänien. In Deutschland wurden demgegenüber mit 264.000 t rund 59.000 t weniger Futtererbsen geerntet. Hier spielte die Witterung mit hohen Temperaturen und ausbleibenden Niederschlägen im Frühjahr sowie zu hohen Niederschlägen zur Hauptvegetationsphase eine entscheidende Rolle.

Ein Plus verzeichnet die USA, wo mit 800.000 t rund 100.000 t mehr eingebracht wurden als noch 2022. Die Futtererbsenernte der Ukraine wird 2023 mit 400.000 t rund 100.000 t oberhalb des Vorjahresergebnisses taxiert.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) unterstreicht mit Blick auf den großen Importbedarf der Europäischen Union bei Futterprotein erneut das mobilisierbare große Anbaupotenzial bei Futtererbsen und den übrigen großkörnigen Leguminosen in Europa. Um dieses Potenzial in Deutschland zu heben, müsse das Bundeslandwirtschaftsministerium die Eiweißpflanzenstrategie in der Produktentwicklung und Absatzförderung stärker und verlässlich unterstützen, damit die Fruchtfolgeerweiterung mit Körnerleguminosen nachhaltig ökonomisch angereizt werde.

Auch die kürzlich von der EU-Kommission auf den Weg gebrachte Möglichkeit der Erfüllung der sogenannten GLÖZ-8-Verpflichtung (nichtproduktive Flächen und Landschaftselemente) durch den Anbau von Eiweißpflanzen, sei grundsätzlich ein guter Ansatz, den Anbau auszuweiten. Der Ukraine-Krieg habe die Bedeutung der Ernährungssicherheit einmal mehr deutlich vor Augen geführt. Statt Flächen aus der Produktion zu nehmen, seien produktionsintegrierte Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität vorzuziehen. Gerade der Anbau von Eiweißpflanzen weise zahlreiche positive Wirkungen für die Umwelt und die landwirtschaftlichen Böden auf, z.B. die biologische Stickstoffbindung sowie das Angebot an Nahrung und Lebensraum für blütenbesuchende Insekten.

Für stabile und sichere Ernten von Ackerbohnen, Körnererbsen, Süßlupinen und Sojabohnen in Deutschland sei jedoch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln essenziell. Wenn also ein Aussetzen von GLÖZ 8 auch zu einem umfangreichen und vorteilhaften Anbau von Körnerleguminosen führen soll, müsse das Verbot von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln fallen, so der Verband.

Pressekontakt
Stephan Arens
Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V.
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