Neue Infografik zeigt Ausbaustand der Erneuerbaren in den Bundesländern
Bioenergie ist bislang Leistungsträger der Energiewende – Sonne und Wind müssen auch für Wärme und Verkehr genutzt werden
Als Primärenergieverbrauch wird die Gesamtmenge an Energieträgern
bezeichnet, die für die Erzeugung von Strom, Wärme und Kraftstoffen bzw.
Mobilität inklusive anfallender Verluste benötigt wird. „Wenn man sich den
Primärenergieverbrauch in den Bundesländern anschaut, wird deutlich, dass wir
bis zu einer wirklich klimafreundlichen Energieversorgung noch erhebliche
Umbauarbeiten vor uns haben“ kommentiert Philipp Vohrer, Geschäftsführer der
Agentur für Erneuerbare Energien, die vorliegenden Daten.
Im Jahr 2013
(aktuellstes Jahr, für das in allen Ländern Zahlen vorliegen) erreichte Mecklenburg-Vorpommern
mit einem Wert von 33,2 Prozent den höchsten Anteil Erneuerbarer Energien –
eine Marke, die im Strombereich für ganz Deutschland bereits fast erreicht ist.
In allen anderen Bundesländern stellen indes fossile Brennstoffe noch den Löwenanteil,
meist erreichen Mineralölprodukte bzw. Braun- oder Steinkohle den größten
Anteil. „Die Werte zeigen, dass beim weiteren Ausbau der Erneuerbaren insbesondere
eine verstärkte Koppelung der verschiedenen Sektoren das Ziel sein muss: Der
Einsatz von sauberem Wind- und Solarstrom für Wärme und Verkehr verdrängt
fossile Energieträger. Gleichzeitig können dadurch Schwankungen bei den fluktuierenden
Energieträgern ausgeglichen werden. Flexible und transportable Bioenergie kann
zusätzlich in allen Bereichen einen wichtigen Beitrag leisten. Dies ergibt nicht
nur eine klimafreundliche, sondern auch eine sichere und zukunftsfähige Energieversorgung“,
so Vohrer.
Die Infografik zeigt
auch die Zusammensetzung des Erneuerbaren Energieverbrauchs in den einzelnen
Ländern. Dabei wird deutlich, dass bisher die Bioenergie der wichtigste
erneuerbare Energieträger ist, was an der hohen Bedeutung insbesondere von
Holzenergie für den Wärmesektor und Biokraftstoffen für den im Vergleich zu den
anderen Sektoren kleinen Erneuerbaren-Anteil im Verkehrsbereich liegt. In den
meisten Ländern liegt der Bioenergie-Anteil bei über 70 Prozent. Selbst in
Schleswig-Holstein, wo die Windenergie rund ein Drittel zum Erneuerbaren-Anteil
am Primärenergieverbrauch beisteuert und die Bioenergie den geringsten Anteil
hat, liegt dieser immer noch bei 57 Prozent. „Die Bioenergie ist auch künftig unabdingbar
für ein klimaschonendes Energieversorgungssystem, doch trotz weiterer
Ausbaumöglichkeiten sind ihre Potenziale insgesamt begrenzt. Daher lässt sich
der regenerative Anteil am Energieverbrauch nur im Zusammenspiel mit den
immensen Potenzialen der Solar- und Windenergie in allen Bundesländern und für
alle Sektoren weiter steigern“, so Vohrer abschließend.
Hintergrund
Im Onlineportal Föderal Erneuerbar zeigt die Agentur für Erneuerbare Energien eine Vielzahl an Statistiken und Informationen zur Energiewende auf Länderebene. Die Datenbasis ist gerade auf den neuesten Stand gebracht worden und wird fortlaufend aktualisiert. Alle Daten und Statistiken können in Form interaktiver Karten angesehen und als Grafik oder Excel-Tabelle heruntergeladen werden. Die Daten zeigen beispielsweise:
- Anteil Erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch
- Anteil Erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch
- Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung und am Stromverbrauch
- Energiebedingte CO2-Emissionen pro Kopf
- Umsätze mit Klimaschutzbezug
- …und viele weitere Aspekte der Energiewende in den Ländern
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