Neue Daten zeigen: Photovoltaik-Ausbau geht in allen Bundesländern voran
Berlin und Saarland sind
gemessen an der Fläche Spitzenreiter
Rund 1,7 Gigawatt (GW) Solarstromleistung wurden 2017 in der Bundesrepublik neu installiert. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr zwar eine Steigerung um knapp 200 Megawatt (MW) oder rund 12 Prozent, bleibt aber trotzdem deutlich hinter dem von der Bundesregierung angestrebten Zubauvolumen von 2,5 GW zurück – obwohl viele Experten insbesondere angesichts der starken Kostendegression der Photovoltaik (PV) noch ein deutlich ambitionierteres Wachstum fordern.
In den Bundesländern entfiel mit 405 MW der Großteil der neu installierten PV-Leistung auf Bayern sowie Baden-Württemberg (206 MW). Auch wenn der Süden Deutschlands sicherlich die besten Einstrahlungswerte vorweisen kann und dementsprechend dort auch die meisten Anlagen gebaut werden, ist der Photovoltaik-Zubau längst ein Thema für alle Regionen der Republik. So lag der Anteil der beiden südlichen Bundesländer am Gesamtwachstum der PV-Leistung 2017 bei etwas über einem Drittel. Dieser Wert ist zwar etwas größer als in den drei Vorjahren, in denen allerdings auch der Gesamtzubau deutlich schwächer war. Doch die Neuinstallationen verteilen sich inzwischen deutlich besser über das Land als in früheren Jahren, in denen allein auf Bayern und Baden-Württemberg teilweise mehr als die Hälfte aller neuen Solarstromanlagen entfiel.
„Es ist gut, dass der kostengünstige Photovoltaik-Ausbau endlich
wieder an Fahrt gewinnt und dass alle Regionen Deutschlands dazu beitragen! Um
die Energiewende zum Erfolg zu führen, braucht es jedoch noch mehr Engagement
von Bund und Ländern, um zumindest die im EEG hinterlegten Leistungsziele zu
erreichen“, kommentiert Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für
Erneuerbare Energien, die neuen Daten.
Berlin und Saarland führen flächenbezogen
Auch wenn
der größte Anteil des Ausbaus weiterhin im Süden Deutschlands stattfand, ergibt
ein Blick auf den flächenbezogenen Zubau jedoch ein ganz anderes Bild: Hier
führt Berlin, welches das Wachstum an Solarstromleistung gegenüber den
Vorjahren deutlich steigern konnte. Auf dem zweiten Rang liegt das Saarland, das übrigens auch bei der
Neuinstallation von Windenergieanlagen gemessen an der Landesfläche im
vergangenen Jahr den zweithöchsten Wert (hinter Hamburg) aufweist. Den
drittgrößten Photovoltaik-Ausbau, gemessen an der Landesfläche, erreicht mit
Mecklenburg-Vorpommern ein – ebenfalls sehr sonnenstundenreiches – norddeutsches
Land.
„Ob
im Süden, in der Mitte oder im Norden: Die Nutzung der Sonne zur Stromerzeugung
macht überall Sinn, wie die sehr heterogene Ausbaukarte zeigt. Besonders
erfreulich ist der hohe Zuwachs an Photovoltaik in Berlin – nicht nur, weil die
Hauptstadt Vorbild geben sollte, sondern weil damit auch die urbane Erneuerbaren-Nutzung
nah an den Schwerpunkten des Energieverbrauchs vorangetrieben wird“, so Vohrer
weiter.
Weitere Informationen
Die
Daten zum Ausbau der Wind- und Solarenergie sind in Föderal Erneuerbar, dem
AEE-Bundesländerportal zur Energiewende auf Länderebene, einsehbar. Daten und
Grafiken können interaktiv genutzt sowie heruntergeladen werden. Das Portal ist
vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.
Die
Links zu den hier verwendeten einzelnen Datensätzen sind folgende:
- Zubau PV-Leistung in den Bundesländern
- Zubau PV-Leistung pro km² in den
Bundesländern
- Anteil Dachflächen-Anlagen am PV-Zubau
- Zubau Windenergie-Leistung pro km² in
den Bundesländern
Pressekontakt:
Agentur für Erneuerbare
Energien
Sven Kirrmann
Projektleiter Föderal Erneuerbar
Tel: 030 200535 59
Mail: s.kirrmann@unendlich-viel-energie.de
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