Mit grünem Wasserstoff und Wärmespeicher treibt Rostock die Energie- und Wärmewende voran

Berlin, 30. August 2022 – Mit der Fertigstellung des Wärmespeichers im April 2022 erreichen die Stadtwerke Rostock einen wichtigen Meilenstein für die städtische Wärmewende. Durch weitere Investitionen in grünen Wasserstoff und Ammoniak sowie die notwendige Infrastruktur will Rostock zum Drehkreuz der nordostdeutschen Wasserstoffindustrie werden. Ziel der geplanten Maßnahmen ist die Klimaneutralität der Stadt bis 2035.

Im April 2022 startete der Testbetrieb des Wärmespeichers der Stadtwerke im Industriegebiet Marienehe  (Foto: Stadtwerke Rostock AG).

HyTechHafen bis 2030 mit einem Gigawatt Erzeugungskapazitäten für grünen Wasserstoff

Als Mitglied der 2020 gegründeten Wasserstoffinitiative ist die Hanse- und Universitätsstadt über zahlreiche Projekte an der Modernisierung der Rostocker Energieinfrastruktur beteiligt. Im vom Bund geförderten Projekt „Regiopolen und Regiopolregionen für Deutschland“ wird über die zuständige Geschäftsstelle die Transformation der Regiopolregion Rostock in Nordostdeutschland koordiniert. Ziel der Initiative bleibt die Erreichung der Klimaneutralität bis 2035 sowie die Schaffung einer leistungsfähigen Wasserstoffinfrastruktur.

Im Zentrum der Investitionen steht der Rostocker Hafen, dieser wird gerade zum Wasserstoffdrehkreuz an der Ostsee ausgebaut und durch das Projekt „doing hydrogen“ bis 2026 über ein zunächst 475 Kilometer langes Pipelinenetz an den europäischen Wasserstoffmarkt angeschlossen. Die bei der Wasserstoffproduktion entstehende Abwärme wird darüber hinaus zur Versorgung der Stadt mit erneuerbarer Wärme genutzt. „Rostock stößt trotz wirtschaftlicher Unsicherheit Investitionen an, die die Stadt fit machen für das nächste Jahrzehnt“, sagt Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare. „Gleichzeitig gelingt es der Stadtverwaltung, diese Projekte für die städtische Energiewende über Sektorenkopplung nutzbar zu machen. Rostock zeigt, Investitionen in die Erneuerbaren sind weiterhin möglich und notwendig.“

Neuer Wärmespeicher kann Rostocker*innen für zwei Tage mit Wärme versorgen

Am Standort Marienehe startete im April 2022 der neue Wärmespeicher der Stadtwerke in den Testbetrieb. Dessen Ausmaße sind gigantisch: In einem drucklosen Stahlbehälter können insgesamt 45 Millionen Liter Wasser bei 98 Grad gespeichert werden. Das entspricht einer Speicherkapazität von zwei Gigawatt und damit genug Wärme, um alle Fernwärmekunden*innen der Stadtwerke ein Wochenende mit Wärme zu versorgen. Nach erfolgreich absolvierter Testphase wird der Speicher planmäßig in diesem Herbst in den Regelbetrieb starten. Gegenüber befindet sich eine Power-to-Heat-Anlage noch im Bau. Diese soll den Speicher ab Anfang 2023 mit erneuerbarem Strom aus ansonsten abgeregeltem Wind- und Sonnenstrom CO2-neutral aufladen.

Kurzfristig arbeiten die Stadtwerke daran, über die „No-regret-Maßnahmen“ des im Juni 2022 von der Stadt beschlossenen Wärmeplans, Rostocker Bürger*innen zu entlasten. Bis jetzt ungenutzte Abwärme aus dem Abwasser des Klärwerks und der Klärschlammverwertungsanlage sowie die Nutzung von Saisonalwärmespeichern sollen erneuerbare Wärme für das städtische Wärmenetz bereitstellen.

Das ausführliche Portrait zu der Energie-Kommune des Monats finden Sie hier: www.unendlich-viel-energie.de/projekte/energie-kommunen/rostock

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