Über das Projekt
Mit KomFi startet ein bundesweites Forschungsprojekt, das erstmals umfassend untersucht, wie finanzielle Beteiligungsmodelle von Kommunen den Ausbau von Wind- und Solarenergie beeinflussen. Das Team analysiert, welche Einnahmen Gemeinden derzeit erzielen, wie diese vor Ort verwendet werden und welchen messbaren Einfluss sie auf Akzeptanz und Umsetzungsgeschwindigkeit neuer Anlagen haben.
Hintergrund
Für den erfolgreichen Ausbau von Wind- und Freiflächen-Photovoltaikanlagen ist die Zustimmung vor Ort ein entscheidender Faktor. Ein wichtiger Ansatz ist die finanzielle Beteiligung von Kommunen und Anwohnenden an den Gewinnen. Seit 2021 erlaubt § 6 EEG Betreibern, Kommunen freiwillig mit 0,2 Cent pro eingespeiste Kilowattstunde zu beteiligen. Einige Bundesländer haben verpflichtende Regelungen eingeführt oder arbeiten daran. Dennoch fehlt eine umfassende Bewertung, wie diese Einnahmen tatsächlich genutzt werden und welchen Einfluss sie auf Akzeptanz und Umsetzungsgeschwindigkeit haben.
Projektziele
- Ermittlung der aktuellen Einnahmen von Gemeinden aus EE-Projekten und deren Verwendung.
- Analyse, wie Höhe und Verwendung der Einnahmen Akzeptanz und Umsetzungsgeschwindigkeit beeinflussen.
- Bewertung des Potenzials bei flächendeckender Einführung von Beteiligungsmodellen.
- Entwicklung politischer und praktischer Empfehlungen für Kommunen und Akteure.
Kernbeiträge
- Besseres empirisches Verständnis:
Welche Wirkungen entfalten kommunale Beteiligungsmodelle – und wovon hängen sie ab? - Simulation künftiger Einnahmen:
Entwicklung eines Modells zur Berechnung möglicher Einnahmen unter verschiedenen Szenarien. - Praxisleitfaden:
Handlungsempfehlungen für Kommunen und Projektträger zur erfolgreichen Umsetzung. - Online-Tool:
Ein nutzerfreundliches Werkzeug zur Simulation und Visualisierung der Ergebnisse.
Projektkonsortium
Das KomFi-Konsortium vereint Partner aus Wissenschaft, Praxis und Politikberatung. Ziel ist es, unterschiedliche Perspektiven zusammenzuführen, um wissenschaftlich fundierte und zugleich praxisnahe Ergebnisse für den Ausbau Erneuerbarer Energien zu liefern.
Universität Leipzig (Konsortialleitung)
Das Institut für Infrastruktur und Ressourcenmanagement (IIRM) der Universität Leipzig untersucht sozial-ökologische Raumkonflikte beim Ausbau Erneuerbarer Energien. Es analysiert regionale Treiber, Wirkungen und Beteiligungsprozesse und bewertet mithilfe von Geodaten die räumlichen Auswirkungen des EE-Ausbaus.
Kontakt: Prof. Dr. Paul Lehmann, Tel. 0341 / 97 - 33614, lehmann@wifa.uni-leipzig.de
RIFS – Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (am GFZ)
Das RIFS erforscht gesellschaftliche Veränderungen hin zu mehr Nachhaltigkeit. Die Forschungsgruppe „Demokratisches Handeln und Regieren“ analysiert, wie Beteiligungsprozesse Akzeptanz und Umsetzung der Energiewende fördern und wie sie politisch wirksam gestaltet werden können.
Kontakt: Dr. Franziska Mey, Tel. 0331 / 6264 - 22454, franziska.mey@rifs-potsdam.de
Hochschule Bochum
Die Hochschule Bochum bündelt Forschung zu nachhaltiger Technologie, Mobilität und Ressourcen. Im Projekt bringt sie ihre Expertise in Ökonometrie, Regionalökonomie und Fragen der gerechten Verteilung von Kosten und Nutzen der Energiewende ein.
Kontakt: Prof. Dr. Stephan Sommer, Tel. 0234 / 32 10 641, stephan.sommer@hs-bochum.de
Agentur für Erneuerbare Energien (AEE)
Die AEE informiert über Chancen, Nutzen und gesellschaftliche Vorteile der Energiewende. Sie bringt in KomFi ihre langjährige Erfahrung im Wissenstransfer und in der Öffentlichkeitsarbeit für Erneuerbare Energien ein.
Kontakt: Jennifer May, Tel. 030 / 200 535 45, j.may@unendlich-viel-energie.de
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