Akzeptanzumfrage 2025: Energiewende wird sichtbarer, Akzeptanz weiter hoch
Die aktuelle weltpolitische Lage bindet die Aufmerksamkeit vieler Menschen in Deutschland. Themen wie die Energie- und Klimakrise treten dabei etwas in den Hintergrund. Dennoch schreitet die Energiewende weltweit voran: Im ersten Halbjahr 2025 wurde erstmals mehr Strom aus Erneuerbaren Energien als aus Kohle erzeugt.
Hohe Zustimmung zum Ausbau der Erneuerbaren
Auch in diesem Jahr hat YouGov im Auftrag der AEE wieder eine
repräsentative Onlinebefragung durchgeführt, an der über 1.000 Personen
teilgenommen haben. Das Ergebnis: Die Zustimmung zum Ausbau der
Erneuerbaren bleibt auf hohem Niveau und liegt in diesem Jahr bei 81
Prozent. Besonders stark ausgeprägt ist sie in der Altersgruppe der 25-
bis 34-Jährigen mit 85 Prozent, am geringsten fällt sie bei den 35- bis
44-Jährigen aus (75 Prozent).

Energiewende wird im Alltag sichtbarer
Parallel zur allgemeinen Zustimmung wird die Energiewende zunehmend im Alltag sichtbar. Immer mehr Menschen leben in der Nähe von Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien. Die Akzeptanz solcher Anlagen in der Nachbarschaft ist von 57 auf 60 Prozent gestiegen. Ein Trend, der sich in den vergangenen Jahren immer wieder abzeichnet: Dort, wo Menschen bereits Erneuerbare-Energien-Anlagen kennen, bleibt die Zustimmung überdurchschnittlich hoch – aktuell bei 70 Prozent.
Solar- und Windenergie besonders beliebt
Bei den einzelnen Technologien ergibt sich ein klares Bild: Die höchsten Sympathiewerte erreichen Solarenergie und Windkraft: Dachsolaranlagen verzeichnen ein Plus von zehn Prozentpunkten auf 80 Prozent Zustimmung, Solarparks erreichen 58 Prozent und Balkonkraftwerke 67 Prozent. Auch die Windenergie gewinnt an Rückhalt (46 Prozent). Agri-PV erreicht mit 60 Prozent einen neuen Höchstwert. Dagegen verlieren Atomkraft (18 Prozent), Kohle (12 Prozent) und Gas (19 Prozent) weiter an Zustimmung.
Interesse an neuen Technologien wie Flugwindenergie
Ein weiterer Themenbereich der Umfrage war die Flugwindenergie. Diese Technologie erzeugt Strom über an Seilen befestigte Flügel oder Drachen, die die starken Winde in 400 bis 800 m Höhe nutzen und dabei mit geringem Materialeinsatz auskommen. 45 Prozent der Befragten gaben an, die Technologie bislang nicht zu kennen, zeigten jedoch Interesse daran. Zudem würden 30 Prozent eine solche Anlage in der Nachbarschaft befürworten – ein stabiler Wert im Vergleich zum Vorjahr.
Geothermie überzeugt mit Zuverlässigkeit und Unabhängigkeit
Zu den weiteren Infografiken zu Akzeptanz bzgl. Geothermie
Auch die Geothermie wird von vielen Menschen positiv bewertet. Mit ihr verbinden die Befragten vor allem Zuverlässigkeit und Unabhängigkeit. 61 Prozent nennen Versorgungssicherheit als wichtiges Argument für die Nutzung dieser Energieform – und damit ebenso häufig wie den Klimaschutz. Fast die Hälfte der Befragten bringt Geothermie unmittelbar mit dem Heizen in Verbindung – ein Zeichen dafür, dass ihr Nutzen im Alltag immer besser verstanden wird.
Stabile Zustimmung für Biogas, hohe Akzeptanz bei Wärmepumpen durch persönliche Erfahrung
Die Zustimmung zu Biogasanlagen blieb konstant. Sie werden weiterhin als verlässliche Komponente der Stromversorgung wahrgenommen.
Wärmepumpen und Großwärmepumpen werden von 49 Prozent der Befragten positiv bewertet. Der persönliche Bezug scheint bei dieser Technologie jedoch eine besonders wichtige Rolle zu spielen: Wer Wärmepumpen aus der Nachbarschaft kennt, bewertet sie mit 68 Prozent Zustimmung deutlich positiver.
Vertrauen durch Beteiligung und transparente Information
Abschließend wurden Fragen zu Windenergieanlagen und deren Nutzen für kommunale Projekte gestellt. 53 Prozent der Befragten stehen dem Ausbau positiver gegenüber, wenn die erzielten Einnahmen ihrer Kommune zugutekommen. Außerdem stärkt transparente, faktenbasierte Kommunikation das Vertrauen in die Energiewende – 56 Prozent bewerten entsprechende Aussagen als voll oder eher zutreffend.
Der Langzeitvergleich unserer Akzeptanzumfragen zeigt ein weiterhin stabiles Zustimmungsniveau zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Themen wie Transparenz und Beteiligung gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung. Entscheidend für die Akzeptanz ist somit oft weniger die Technologie selbst, sondern die Art und Weise, wie Menschen vor Ort informiert und einbezogen werden.
Die AEE-Akzeptanzumfrage ist eine deutschlandweite, bevölkerungsrepräsentative Umfrage von YouGov im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien. Für die aktuelle Erhebung wurden zwischen dem 24. und 27. Oktober 2025 insgesamt 1.044 Personen ab 16 Jahren befragt. Ziel ist es, die Entwicklungen in der öffentlichen Wahrnehmung der Energiewende zu beobachten und Handlungsspielräume für Kommunen und Akteure aufzuzeigen.
Alle Infografiken zur Akzeptanzumfrage 2025 finden Sie hier:
https://www.unendlich-viel-energie.de/mediathek/grafiken/akzeptanzumfrage-2025-1
https://www.unendlich-viel-energie.de/mediathek/grafiken/akzeptanzumfrage-2025-2
https://www.unendlich-viel-energie.de/mediathek/grafiken/akzeptanzumfrage-2025-geothermie
Pressekontakt:
Agentur für Erneuerbare Energien e.V.
Christin Weber
Tel: 030 200535 47
c.weber@unendlich-viel-energie.de








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