Energiebilanz von Biokraftstoffen

  • Wie viel Energie wird für die in der Landwirtschaft eingesetzten Betriebsmittel (Dünger, Kraftstoff für Bodenbearbeitung etc.) verbraucht? (Effizienz des Betriebsmitteleinsatzes)
  • Wie hoch sind beim Anbau von Energiepflanzen die Biomasseerträge pro Hektar?
  • Wie hoch ist die Energieausbeute pro Einheit Biomasse? (Effizienz der Konversionsprozesse)
  • Werden biogene Reststoffe genutzt? Können die Nebenprodukte des Energiepflanzenanbaus (z.B. Stroh) und des Produktionsverfahrens (z.B. Rapsschrot) energetisch oder in anderen Bereichen (z.B. als Futtermittel oder Dünger) genutzt werden?

Je nachdem, welche Energiepflanzen für die Produktion von Biokraftstoffen eingesetzt werden und wie die Anbauverfahren und Produktionsverfahren gestaltet sind, erreichen Biokraftstoffe im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen unterschiedlich hohe Treibhausgasreduktionen. Biodiesel und Pflanzenöl aus Raps sowie Bioethanol aus Getreide verursachen im Verhältnis zu fossilem Diesel bzw. Benzin bis zu zwei Dritteln weniger Emissionen. Die Bandbreiten der Treibhausgasemissionen von Biokraftstoffen gehen aufgrund der Vielfalt der oben genannten Einflussfaktoren weit auseinander, liegen jedoch stets deutlich unter den Emissionen fossiler Kraftstoffe.

Biokraftstoffe leisten einen Beitrag zum Klimaschutz, weil sie fossile Kraftstoffe ersetzen. Gleichzeitig muss für ihre Produktion nur ein verhältnismäßig geringer Anteil von fossilen Energierohstoffen (z.B. für Düngemittel, Ernte, Transport und Verarbeitung der Energiepflanzen) aufgewendet werden.

Den hauptsächlichen Anteil der aufgewendeten Primärenergie (Input) macht der nachwachsende und CO2-neutrale Rohstoff Biomasse aus. Die auf dem Markt eingeführten Biokraftstoffe wie Biodiesel und Pflanzenöl aus Raps sowie Bioethanol aus Getreide bergen noch weiteres Potenzial zur Einsparung fossiler Energierohstoffe, z.B. durch den Ersatz von Mineraldünger durch Reststoffe und die Nutzung von Nebenprodukten. In den Produktionsverfahren benötigen sie allerdings bereits sehr wenig fossile Primärenergie. Neue Biokraftstoffe, die sich noch in der Markteinführung befinden, z.B. Biogas aus Mais oder Bioethanol aus lignocellulosehaltiger Biomasse wie Stroh, benötigen dagegen einen größeren Biomasse-Input für ihre jeweiligen Produktionsverfahren.

Werden Energiepflanzen für die Biokraftstoffproduktion genutzt, werden zwar weiterhin fossile Energierohstoffe für Düngemittel, Ernte, Transport und Verarbeitung benötigt. Im Verhältnis zur Produktion von Benzin oder Diesel müssen aber 60-95 % weniger fossile Energierohstoffe aufgewendet werden. Die Bandbreiten der Energiebilanz der unterschiedlichen Biokraftstoffe gehen aufgrund der Vielfalt der oben genannten Einflussfaktoren weit auseinander. Unabhängig von der eingesetzten Energiepflanze liegt der Aufwand an fossiler Primärenergie (Input) jedoch stets deutlich unter der aufgewendeten Primärenergie für die Produktion fossiler Kraftstoffe.