UFOP begrüßt Initiative der Deutschen Bahn zur Umstellung auf Biokraftstoff im Regionalverkehr

Berlin, 2. September 2022 - Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) begrüßt die Ankündigung der Deutschen Bahn, ab sofort 57 Regionalzüge in Baden-Württemberg mit Biokraftstoff zu betreiben. Umgestellt wird auf Hydriertes Pflanzenöl (HVO) auf Basis von Abfallstoffen mit einer zertifizierten Treibhausgasminderung von rund 90 % im Vergleich zum bisher eingesetzten Dieselkraftstoff. Die Deutsche Bahn begründet diese Umstellung als eine sofort umsetzbare Maßnahme im Sinne einer Brückenfunktion bis zur Elektrifizierung der Fahrstrecken. Auch die UFOP betont die Brückenfunktion von nachhaltig zertifizierten Biokraftstoffen, einschließlich aus Anbaubiomasse, wie z. B. Raps, als sofort wirksamen Beitrag zum Klimaschutz im Verkehr und Diversifizierung der Fruchtfolgen.

Die UFOP erinnert an das vom Klimarat der Bundesregierung abgelehnte Sofortprogramm Klimaschutz des Bundesverkehrsministeriums zur Erfüllung der Emissionsminderungsvorgaben im Verkehr. Eine Nachbesserung ist zwingend erforderlich. Das Beispiel der Deutsche Bahn zeigt, dass auch der Biokraftstoffeinsatz im Personen- und Güterverkehr auf der Schiene einen unmittelbaren Beitrag leisten kann. Unverständlich ist aus Sicht der Förderunion allerdings die Beschränkung auf HVO, das nicht in Deutschland hergestellt wird, im Gegensatz zu Biodiesel. Jährlich werden mehr als 1 Mio. t Biodiesel exportiert, ein Mengenpotenzial, das für den Klimaschutz im Verkehr unmittelbar zur Verfügung steht.
Die UFOP unterstreicht das grundsätzlich verfügbare Anbau- bzw. Ertragspotenzial von Biokraftstoffen aus Anbaubiomasse. Diese Erntemengen dienen zugleich als "Angebotspuffer" für die Lebens- und Futtermittelversorgung aus heimischen bzw. europäischen Anbau. Mit der THG-Quotenverpflichtung hat Deutschland eine auf Treibhausgas- und demzufolge Ressourceneffizienz ausgerichtete gesetzliche Regelung eingeführt. Die Unterschiede in der Nachhaltigkeitszertifizierung bezüglich der nachgewiesenen Treibhausgasminderung bestimmen den Wettbewerb, sodass im Ergebnis mit weniger Biokraftstoff insgesamt ein entsprechender Treibhausgasminderungseffekt erzielt wird. Die Zahlungsbereitschaft richtet sich demzufolge nach dem eingesetzten THG-effizientesten Rohstoff. Zudem bestätigt der Biokraftstoffmarkt, im Umfeld steigender Preise für die Nahrungsmittelherstellung gewinnt zugleich der Lebensmittelmarkt diesen Preiswettbewerb, allerdings bei einem Angebot, das tatsächlich verfügbar ist.

Pressekontakt
Dieter Bockey
Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V.
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