Globale Rapsproduktion kann Verbrauch nicht decken - UFOP erwartet Preisanstieg und empfiehlt Ausweitung des Rapsanbaus zur Ernte 2025 im Rahmen der betrieblichen Fruchtfolge

Berlin, 03. Juli 2024. Angesichts einer kleineren Anbaufläche und erwarteter geringerer Erträge dürfte die weltweite Rapserzeugung 2024/25 nach einer Schätzung des Internationalen Getreiderates (IGC) hinter dem Vorjahresergebnis zurückbleiben.

Der IGC stellt zuletzt eine Erzeugung von 87,2 Mio. t in Aussicht; dies wären 2 % weniger als in der vorangegangenen Saison. Damit korrigierte der Rat seine Vormonatsprognose um 900.000 t nach unten. Ausschlaggebend für das Minus ist vor allem eine voraussichtlich kleinere Ernte in Australien. Nach dem starken Rückgang in der vergangenen Saison dürfte die Produktion auch im laufenden Wirtschaftsjahr weiter schrumpfen. Mit den aktuell taxierten 5,4 Mio. t, rund 700.000 t weniger als noch im Mai prognostiziert, dürfte das Vorjahresniveau um 4,5 % verfehlt werden.

Auch in der Ukraine dürften mit 4,9 Mio. t rund 500.000 t weniger zusammenkommen als bislang erwartet. Hier war die Witterung bislang sehr wechselhaft. Auf günstige Bedingungen über die Wintermonate folgten in den vergangenen Wochen Trockenheit und Hitze. In Westeuropa war die Witterung ebenfalls ungünstig. Starke Niederschläge, Staunässe und Schädlinge beeinträchtigten insbesondere in Frankreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich die Entwicklung der Kulturen und limitieren damit das Ertragspotenzial. So wird die Erzeugung in der EU aktuell bei 18,7 Mio. t gesehen und damit 5,1 % unter dem Vorjahresniveau.

In Anbetracht des geringeren globalen Angebots dürfte auch der weltweite Rapsverbrauch 2024/25 zurückgehen. Mit 88,7 Mio. t wird der Bedarf rund 0,5 % unter Vorjahr und 800.000 t unter Vormonatsniveau gesehen. Bei einer Erzeugung von 87,2 Mio. t ergibt sich nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) ein weltweites Versorgungsdefizit von 1,5 Mio. t. Vor diesem Hintergrund dürften die Bestände zum Ende des Wirtschaftsjahres stärker schrumpfen als bislang erwartet. Mit 5,6 Mio. t würde nicht nur rund 21 % weniger Raps eingelagert werden als noch im Jahr zuvor, auch die Vormonatsprognose wurde um 1 Mio. t nach unten korrigiert.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) erwartet mit Blick auf die Prognose des IGC feste bis steigende Preise zur diesjährigen Aussaat und empfiehlt, die Anbaufläche für Raps entsprechend den betrieblichen Fruchtfolgeanforderungen einzuplanen. Die Nachfrage nach Rapsöl zur Herstellung von Biodiesel und zukünftig auch von HVO wird gestützt durch den Wegfall der Anrechnung von Biokraftstoffen aus Palmöl hierzulande und in weiteren Mitgliedstaaten wie Frankreich und Schweden. Die Förderunion erinnert daran, dass die Nachfrage der Biokraftstoffindustrie die Entwicklung der Anbaufläche maßgeblich bestimmt und damit auch die Vielfalt in der Fruchtfolge. Dies sichere auch die Verfügbarkeit für die Nahrungsmittelversorgung, denn entscheidend für die Endverwendung sei stets der Nahrungsmittelmarkt mit seiner hohen Zahlungsbereitschaft.

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Stephan Arens
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