Biokraftstoffindustrie lehnt Beschlüsse der Umweltministerkonferenz ab

Berlin, 13. Mai 2022 - Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) lehnt die heute von der deutschen Umweltministerkonferenz getroffenen Beschlüsse zu Biokraftstoffen ab. „Der Einsatz von Biokraftstoffen aus Anbaubiomasse ist schon jetzt auf 4,4 Prozent der im Verkehr genutzten Energie beschränkt. Wenn die Umweltminister Biokraftstoffe weiter deckeln wollen, müssen sie auch sagen, wie sie die Klimaziele erreichen wollen“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB). Die Umweltministerkonferenz hatte heute beschlossen, den Einsatz von Nahrungs- und Futtermittelpflanzen zur Produktion von Biokraftstoffen auf Reststoffe begrenzen zu wollen, und dass die stoffliche Verwertung in Kaskadenform stattfinden müsse.

Bei den derzeit hohen Agrarpreisen sei die Herstellung von Biodiesel längst von den Produzenten zurückgefahren worden. Für Ethanol werde zumeist Getreide verwendet, das nicht nahrungsmitteltauglich ist. „Mit den jetzt angedachten Maßnahmen betreiben die Umweltpolitiker nutzlose Symbolpolitik. Aufgrund der Marktentwicklungen, die sowieso stattfinden, würden sie den Nahrungsmittelmarkt in keiner Weise entlasten“, sagte Baumann.

Er verwies zudem darauf, dass bei der Biokraftstoffproduktion gleichzeitig eiweißreiches Tierfuttermittel entsteht. „Aus 60 Prozent der Rapsernte wird Rapsschrot zur Tierfütterung, lediglich 40 Prozent werden zu Pflanzenöl, aus dem Biodiesel gewonnen werden kann. Das Proteinfuttermittel kommt der Lebensmittelherstellung zugute, indem es an Hühner, Kühe und Schweine verfüttert wird und Futter aus Soja ersetzt, das aus Übersee importiert werden müsste“, sagte Baumann. "Die Umweltminister wollen offenbar ohne Nutzen für die Lebensmittelversorgung mehr fossile Kraftstoffe verbrennen und mehr Soja importieren. Damit würden sie nicht nur den Biokraftstoffproduzenten, sondern auch der deutschen Landschaft schaden."

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Frank Brühning
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