Dr. Bernd Panzer

Foto: Lorica / Johannes ArltDr. Bernd Panzer
Lorica Energiesysteme GmbH & Co. KG
Magdeburger Str. 7, 39221 
Mail: bernd.panzer@lorica.eu
Telefon/Mobilnummer: 039297. 271 93

Tätigkeitsbereich/e:

Wir entwickeln Projekte (Windparks und Wärmenetze) aus eigener Hand, Schritt für Schritt – bis alles ineinandergreift: von der Flächensicherung über Gutachten und Genehmigungen bis hin zu Bau und Betrieb. 

Über das Unternehmen:

Lorica ist ein mittelständisches Familienunternehmen aus Schleswig-Holstein mit Sitz in Winnemark. Gegründet im Jahr 2002 als Betreiber von Windenergieanlagen umfasst das Angebot des Unternehmens heute Wärme- und Stromerzeugung auf Basis rein erneuerbarer Energien. Dafür kommen Windenergie, Photovoltaik, Solarthermie, Biomasse und unterschiedliche Speichertechnologien zum Einsatz. Ziel von Lorica ist es, insbesondere Gemeinden im ländlichen Raum vollkommen unabhängig von fossilen Brennstoffen mit Nahwärme zu versorgen – den Landwerken. Neben Winnemark unterhält Lorica ein zentrales Büro in Biere, Sachsen-Anhalt.

Zu welchen Technologien/Themen können Sie Auskunft geben?

Onshore, Photovoltaik, Solarthermie, Sonstige Energiearten, (E-)Mobilität, Smart Grid oder Netze, Sektorenkopplung, (grüne) Wasserstofftechnologie , EE in Kommunen, Wärmepumpen (Großwärmepumpen)

Warum sind Sie im Bereich Erneuerbare Energien tätig – was motiviert Sie?

„Wir bei Lorica sind Überzeugungstäter – und das schon seit den frühen 1990er-Jahren, als Windenergie in Deutschland noch ein Nischenthema war. 1994 hat Siegfried Panzer, mein Vater, die ersten Anlagen an der Schlei errichtet, und ich war von Beginn an eng eingebunden. Aus dieser Pionierphase entstand die feste Überzeugung, dass Erneuerbare nicht nur das Klima schützen, sondern Gemeinden eigenständiger machen und neue Chancen für ihre Entwicklung schaffen. Diese Verbindung von Erfahrung, technischer Begeisterung und regionalem Engagement prägt unsere Arbeit bis heute – und ist der Grund, warum Lorica seit über 20 Jahren konsequent diesen Weg geht.“

Wo sehen Sie die Erneuerbaren Energien im Jahr 2035 und wo in 2045?

„Die Welt – und mit ihr der Energiesektor – befindet sich im Wandel. Globale Krisen zeigen, dass fossile Energien nicht nur klimaschädlich sind, sondern auch zunehmend teurer und unsicher. Die logische Konsequenz sind Erneuerbare: Sie bieten Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit. Ich gehe davon aus, dass wir bis 2035 eine Energieversorgung sehen, die fast vollständig erneuerbar ist, mit Speichern und Wasserstoff als selbstverständlichen Bestandteilen. Bis 2045 können wir klimaneutral sein. Vorausgesetzt, wir bauen Bürokratie ab und kommen schneller ins Machen. Dafür brauchen wir Vertrauen in die Regionen und die aktive Beteiligung der Gemeinden.“

Wie wird sich der Kraftwerkspark der Zukunft mit Erneuerbaren Energien entwickeln?

„Wir erleben gerade einen deutlichen Trend weg von zentralen Großkraftwerken hin zu dezentralen Erzeugern. Allein 2025 sind in Deutschland mehrere Hundert neue Windturbinen entstanden, ein starkes Signal für diesen Wandel. Mehr als die Hälfte unseres Stroms kommt schon heute aus erneuerbaren Quellen, und der Anteil wächst weiter. Photovoltaik liefert dezentral von unzähligen Dächern, große Batteriespeicher stabilisieren das Netz. Studien zeigen, dass schon 2030 unser Energiesystem wesentlich von lokalen Erzeugern und Speichern getragen wird. Daher bin ich sicher: Der Kraftwerkspark der Zukunft wird nicht von wenigen großen Einheiten bestimmt, sondern von vielen vernetzten Anlagen.“

Wie ist Ihre Meinung zu erneuerbarer Mobilität? Welche Rolle spielt erneuerbare Mobilität im Transformationsprozess des Verkehrssektors?

„Die letzte IAA hat gezeigt: Elektromobilität ist heute der effizienteste Weg, Individualverkehr klimafreundlich zu sichern und langfristig möglich zu machen. Entscheidend ist die Herkunft des Stroms. Wenn er aus erneuerbaren Quellen stammt und zugleich der öffentliche Nahverkehr gestärkt wird, entsteht ein stimmiges Gesamtbild für die Mobilität der Zukunft.“

Welche Diskussionen zur Energiewende sollten unbedingt geführt werden bzw. welche Ideen sollten bei der Energiewende noch stärker berücksichtigt werden?

„Wir reden oft über Strom – dabei steckt der größere Teil des Energiebedarfs in der Wärme. In den vergangenen Jahren entfielen mehr als die Hälfte des Endenergieverbrauchs in Deutschland auf Heizen und Kühlen. Ebenso wichtig ist die Rolle der Gemeinden: Wenn Menschen spüren, dass sie selbst profitieren – finanziell und durch eine verlässliche Versorgung – dann wird die Energiewende zur Gemeinschaftsaufgabe.“

Wie kann die Regierung die Energiebranche am besten unterstützen?

Heute dauern Genehmigungen in der Regel länger als der Anlagenbau selbst. Klare Rahmenbedingungen und Vertrauen in regionale Energieprojekte würden schon viel bewirken – und die Menschen ermutigen, die Energiewende aktiv mitzugestalten. Erneuerbare Energien haben lange Planungs- und Investitionszeiträume. Dazu braucht es auch ein stabiles politisches Umfeld. Ein permanentes Hin und Her der Politik zerstört Vertrauen. Am besten würde die Regierung die Energiebranche unterstützen, wenn sie einfach mal zehn Jahre Kurs hält.” 

Wo sehen Sie die größten Chancen, in diesem Sektor den Anteil der Erneuerbaren Energien zu steigern?

Ich sehe die größten Chancen in erneuerbaren Wärmenetzen. Dort lassen sich viele Quellen koppeln – von Windstrom über Solarthermie bis zu industrieller Abwärme. Mit Speichern und moderner Technik entsteht eine Wärmeversorgung, die zuverlässig ist und für alle erschwinglich bleibt. Das verändert nicht nur die Energieversorgung, sondern auch das Selbstverständnis ganzer Gemeinden.“


Presseanfragenan:
Tanja Kaiser
Tel.: 0049 177 8953109
E-Mail: tanja.kaiser@lorica.eu