Glossar

Wärmeanomalie

In vulkanisch nicht aktiven Regionen nimmt die Temperatur normalerweise mit 3°C pro 100 m Tiefe zu. Steigt die Temperatur schneller an, spricht man von einer geothermischen Wärmeanomalie. Zum Beispiel herrschen im Oberrheingraben durch aufsteigende, heiße Tiefenwässer stellenweise schon in 1 km Tiefe 100°C. Das ist einmalig in Mitteleuropa.

Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe hebt die natürliche Wärme in ihrer Umgebung (z.B. aus dem Erdreich, Grundwasser oder aus der Luft) auf ein höheres Temperaturniveau. Sie nutzt dazu den Effekt, dass sich Gase unter Druck erwärmen (wie z.B. bei einer Fahrrad-Luftpumpe).

Siehe auch   > Geothermie

Wärmetauscher

Apparatur, die Wärme bzw. thermische Energie von einem Stoffstrom auf einen anderen überträgt. Wärmetauscher werden unter anderem bei der hydrothermalen Stromerzeugung oder der Solarthermie eingesetzt.

Wasserkraft

Energie, die mit Hilfe von Wasserrädern oder Wasserturbinen aus fließendem Wasser gewonnen wird. Das Wasser setzt eine Turbine in Bewegung, die einen Generator zur Stromerzeugung antreibt.

Dabei wird die Wasserkraftnutzung im Binnenland in folgende drei Bereiche unterteilt:

  • Laufwasserkraftwerke (Flusskraftwerke) 
  • Speicherwasserkraftwerke (Talsperren, Stauseen)
  • Pumpspeicherkraftwerke

Bei der Meeres-Wasserkraftnutzung, die sich größtenteils noch in der Phase der Forschung und Entwicklung befindet, ist im Wesentlichen zwischen den folgenden Möglichkeiten zu unterscheiden:

  • Meeresströmungskraftwerke
  • Gezeitenkraftwerke
  • Wellenkraftwerke

Siehe auch   > Pumpspeicherkraftwerk

Wasserstoff

Chemisches Element. Mit der Transformation des Energieversorgungssystems auf Erneuerbare Energien gewinnt Wasserstoff als Speichermedium an Bedeutung. Das Gas kann per Elektrolyse durch die Aufspaltung von Wasser in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff hergestellt werden. Hierbei kann künftig auf zeitweilig überschüssige Wind- und Solarstrommengen zurückgegriffen werden. Da Wasserstoff ein gut speicher- und transportfähiger Energieträger ist (bis zu fünf Prozent lassen sich direkt in das Erdgasnetz einspeisen), kann er als Langzeitspeicher und in vielfältigen Anwendungen eingesetzt werden. Auch als Antrieb für Autos mit einer Brennstoffzelle kann Wasserstoff genutzt werden.

Siehe auch   > Energiespeicher   > Methanisierung

Wertschöpfung / Kommunale Wertschöpfung

Der Begriff der „Wertschöpfung“ sowie der „kommunalen Wertschöpfung“ bezeichnet die Schaffung von ökonomischen Werten im Allgemeinen bzw. auf kommunaler Ebene. Eine Studie des Instituts für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) berechnet die kommunale Wertschöpfung als Summe aus:

  • den erzielten Gewinnen (nach Steuern) beteiligter Unternehmen,
  • den Nettoeinkommen der beteiligten Beschäftigten und
  • den auf Basis der betrachteten Wertschöpfungsschritte gezahlten Steuern.

Die „kommunale Wertschöpfung“ durch Erneuerbare Energien in Deutschland ist eine Teilmenge der gesamten Wertschöpfung, die durch Produktion, Errichtung und Betrieb von Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien induziert wird. Zieht man von der gesamten Wertschöpfung diejenigen Vorleistungen und Rohstoffe ab, die aus dem Ausland kommen, so verbleibt die Wertschöpfung, die dem nationalen Bezugsraum zuzurechnen ist. Die Wertschöpfung bei der Energiebereitstellung aus Erneuerbaren Energieträgern erfolgt zum großen Teil regional, wohingegen die Wertschöpfung der Energieversorgung aus importierten fossilen Energieträgern zu großen Teilen im Ausland stattfindet.


Wertschöpfungsanteil

Anteil eines Produktionsschrittes, eines Unternehmens oder einer Branche an der gesamten Wertschöpfung eines Erzeugnisses. Die Wertschöpfung bei der Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energieträgern findet vor allem in Deutschland statt, wohingegen die Wertschöpfung der Energieversorgung aus importierten fossilen Energieträgern zu großen Teilen im Ausland stattfindet.

Wertschöpfungskette

Mehrstufiger Prozess, der bei der Erstellung eines Produktes abläuft – von der Rohstoffbeschaffung über verschiedene Stufen der Produktion bis hin zum Vertrieb. In dieser Kette können verschiedene Unternehmen oder Branchen unterschiedliche Anteile an der Wertschöpfung haben.


Wirkungsgrad

Verhältnis von Energieeinsatz und erhaltener Leistung (z.B. Strom oder Wärme). Der Gesamtwirkungsgrad von Anlagen zur Stromproduktion setzt sich zusammen aus dem elektrischen und dem thermischen Wirkungsgrad. So kann man den Wirkungsgrad erhöhen, indem man auch die Wärme, die bei der Stromerzeugung entsteht, nutzt.

Siehe auch   > Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)

Wirtschaftlichkeit

Das Verhältnis von Aufwand und Ertrag. Die Wirtschaftlichkeit ist ein Maß für Effizienz. Sie entscheidet darüber, ob ein Produkt oder eine Technologie im Wettbewerb bestehen kann.