Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zeichnet die Stadt Augsburg als
Energie-Kommune aus
Berlin, 30. Juni 2017. Verglichen
mit dem Strom- und dem Wärmesektor besteht im Bereich Mobilität noch der größte
Anteil fossiler Energie. Die Stadt Augsburg will daran etwas ändern und hat daher ihre gesamte
Busflotte auf Biomethan umgestellt. „Die Stadtbus-Flotte mit Biomethan zu betreiben,
ist nur eine von mehreren Klimaschutzmaßnahmen in Augsburg“, hebt Philipp
Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, hervor. „Es ist
jedoch aufgrund der vollständigen Umstellung auf Erneuerbare Energien ein herausragendes
Leuchtturmprojekt für die Verkehrswende in Deutschland.“ Die Stadt Augsburg wird
dafür als Energie-Kommune ausgezeichnet.
Bereits 1995 haben die
Stadtwerke Augsburg eine entscheidende Weichenstellung für ihre Busflotte
vorgenommen: Die Umrüstung der Busse auf Erdgas, die 2010 abgeschlossen werden
konnte. Seit 2011 werden die Busse außerdem mit Biomethan aus agrarischen
Abfällen betankt statt mit konventionellem Erdgas. Damit befördern alle 91
Busse die Augsburgerinnen und Augsburger nahezu klimaneutral. 2016 wurden dann
noch einmal 23 neue Busse beschafft, welche dank eines neu entwickelten Motors
im Vergleich zu den anderen Motortypen deutlich bessere Abgaswerte aufweisen.
Dies ist gerade in dichtbesiedelten Städten enorm wichtig für eine saubere und
damit gesundheitsförderliche Luft. Damit auch die privaten Autos von den
Erfahrungen und der Technik im Bereich Biomethan profitieren können, bieten
die Stadtwerke diesen Energieträger an vier eigenen Erdgas-Tankstellen an.
„Die Biomethan-Busse
unserer Stadtwerke helfen uns dabei, unsere lokalen Klimaschutzziele zu
erreichen und leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Luftreinhaltung“, meint Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl. „Der Ausstoß von CO2
und Stickoxiden ist deutlich geringer als bei herkömmlichen Antrieben und
Feinstaub spielt fast gar keine Rolle“, so Gribl. „Und für das von uns
verwendete Biomethan entfällt auch das Thema Flächenkonkurrenz, da es
ausschließlich aus agrarischen Reststoffen hergestellt wird“, ergänzt Stadtwerke-Geschäftsführer
Dr. Walter Casazza.
Die Umstellung der Busflotte ist in ein umfassendes
Klimaschutzengagement eingebettet. Die aufeinander aufbauende und
ineinandergreifende Planung Augsburgs bildet die Basis für die erfolgreichen
Maßnahmen und Projekte. Bereits 1998 trat die Stadt Augsburg dem Klima-Bündnis
bei und verpflichtete sich so zu einer kontinuierlichen Reduktion ihrer CO2-Emissionen
im Sinne der lokalen Verantwortung für den weltweiten Klimawandel. 2003
richtete die Stadt dann eine eigene Klimaschutzabteilung ein, welche die
Umsetzung des zuvor erarbeiteten CO2-Minderungskonzeptes
sicherstellt. Für den Zeitraum von 2008 bis 2013 wurde ein eigenes
Klimaschutzprogramm mit einem 9-Punkte-Plan entworfen und umgesetzt. 2011 wurde
außerdem das regionale Klimaschutzkonzept entwickelt, an welches das neue
Klimaschutzprogramm 2020 anknüpft. „In Augsburg zeigen sich die Erfolge einer
hartnäckigen Energiepolitik, die hoffentlich in vielen ähnlichen Städten Schule
macht“, so AEE-Geschäftsführer Vohrer. „Das Beispiel zeigt: Trotz der zentralen
Bedeutung der Elektromobilität werden nachhaltig produzierte, biobasierte
Kraftstoffe auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.“
Ein ausführliches Portrait der Stadt Augsburg ist
nachzulesen auf Kommunal
Erneuerbar.
Bildquelle: Stadtwerke Ausgsburg
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