Regionaler Bürgerwindstrom aus der Gütersloher Steckdose
Berlin, 29. September 2017 – Bereits seit 2010 werden die Menschen in Gütersloh über Sparbriefe und eine Energiegenossenschaft an Energieprojekte der Stadtwerke beteiligt. Mit dem neuen Windpark hat Gütersloh nun ein Zeichen für die Zukunft der Bürgerbeteiligung gesetzt. „Die Energiewende passiert dort, wo wir leben und arbeiten. Daher ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen sich aktiv am Umbau unserer Energieversorgung beteiligen können“, sagt Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien.
„Der Windpark ist das neueste Projekt der bisher so fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Kommune und kommunalem Stadtwerk“, erklärt Bürgermeister Henning Schulz. „Als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Gütersloh ist es mir wichtig, gemeinsam zukunftsweisende Entwicklungen bei der Energieversorgung voranzubringen - im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürgern und für eine gute Lebensqualität in unserer Stadt. Dazu gehört eine klimafreundliche Energieversorgung.“
Grundlage für die vielen verschiedenen Energieprojekte in der 98.000-Einwohnerstadt bildet das 2013 beschlossene Klimaschutzkonzept, welches neben der öffentlichen Förderung auch durch die Stadtwerke Gütersloh mitfinanziert wurde. Hier wurden wichtige Maßnahmen aufgelistet, um die lokalen und regenerativen Potenziale zu heben. Um diese Maßnahmen umzusetzen, welche die Stadtwerke Gütersloh in ein eigenes Klimaschutzprogramm überführt haben, wurde ein Investitionsvolumen identifiziert, welches allein durch die Stadtwerke nicht erbracht werden kann. Durch Sparbriefe und eine Energiegenossenschaft wurden bereits Projekte mit einem Gesamtvolumen von fast zehn Millionen Euro umgesetzt.
Das neueste Projekt ist der Windpark Gütersloh, an dem sich die Bürgerinnen und Bürger nicht nur über einen Sparbrief beteiligen können, sondern es wird zudem eine Belieferung der Sparer durch Strom aus dem Windpark garantiert. Damit der „echte Gütersloher Strom“ tatsächlich bis in die Steckdosen der Gütersloherinnen und Gütersloher fließt, wurde eine rund 4,5 Kilometer lange Anbindung bis hin zum Umspannwerk „Domhof“ an der zentral gelegenen Weberei verlegt. An der dort neu errichteten Übergabestation wird er direkt in das Gütersloher Stromnetz eingespeist und in die Haushalte weitergeleitet. Entsprechend sicher darf sich der Bürger sein, dass er auch physikalisch tatsächlich aus der Nachbarschaft beliefert wird. Insgesamt können die drei neuen Windkraftanlagen mit einer Höhe von jeweils 170 Metern und einem Rotordurchmesser von 120 Metern rund 5.000 Haushalte mit umweltfreundlich produziertem Strom beliefern. Die jährliche CO2-Reduktion beläuft sich auf 5.100 Tonnen.
Ein ausführliches Portrait der Stadt Gütersloh ist nachzulesen auf Kommunal Erneuerbar.
Bildquelle: Stadtwerke Gütersloh
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