Elektromobilität made in Germany

In Deutschland entstehen rund um die Elektromobilität entscheidende Industriezweige: Am Oberrheingraben baut Vulcan Energy die klimaneutrale Förderung von Lithium auf und in der Schwarzen Pumpe entsteht eine Pilotanlage zur Herstellung von Aluminiumoxid.

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Es ist Bewegung in den Automarkt gekommen. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Neuzulassungen von reinen Elektroautos in Deutschland auf etwa 356.000, wie die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen. 2020 waren es rund 194.000. Die Zulassungen für Hybridfahrzeuge lagen sogar bei 754.600 (2021). Mit der Zahl der Elektroautos auf deutschen Straßen wächst auch der gesamteuropäische Markt. Ein Markt, der nun auch neue Unternehmen auf den Platz ruft, die sich vor allem im Bereich der Batterieproduktion ihren Anteil sichern wollen und spannende Technologien entwickeln.

Eins dieser Unternehmen ist Vulcan Energie, welches sich der Lithiumherstellung für Batterien verschrieben hat. Mit einem Verfahren namens Tiefengeothermie und einer Lithium-Sole-Quelle, soll Europas größtes Lithiumvorkommen im deutschen Oberrheintal genutzt werden. Die während der Gewinnung des Zero Carbon Lithiums freigesetzte Erdwärme wird zudem zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden.

Im Gegensatz zur Förderung aus Hartgestein oder in einem Verdunstungsbecken benötigt das Zero Carbon Lithium viel weniger Wasser und stößt kein CO2 aus. Erst im Januar hat sich VW mit Vulcan Energie auf einen Abnahmevertrag über fünf Jahre geeinigt. „Durch diese Vereinbarung wird unser Zero Carbon LithiumTM Projekt zu einem wichtigen Faktor für das weltweit führende Ziel von Volkswagen, CO2-freie Elektrofahrzeuge herzustellen, einschließlich aller Rohstoffe in der Batterie-Lieferkette“, so Dr. Francis Wedin, CEO von Vulcan.

Ebenfalls mit Blick auf die Produktion von Batterien agiert auch das australische Unternehmen Altech Industries. In der Alten Pumpe in der Lausitz plant das Unternehmen, die Fertigung von Aluminiumoxid für Akkus. Mit der daraus hergestellten Beschichtung für Lithium-Ionen-Batterien soll die Reichweite der Elektroautos auf bis zu 1.300 Kilometer gesteigert werden können.

Die Batterieproduktion selbst zieht ebenfalls Unternehmen aus den verschiedensten Regionen der Welt an: Neben Tesla in Grünheide, gibt es Planungen von CATL in Erfurt, Stellantis mit Daimler und Total in Kaiserslautern, Gotion in Göttingen und Farasis in Bitterfeld – um nur einige zu nennen. Entsprechend steigt auch die Zahl der in Deutschland installierten Ladesäulen. Zum 1. Januar 2022 wurden insgesamt 25.868 Ladesäulen für Elektrofahrzeuge gezählt, die das Anzeigeverfahren der Bundesnetzagentur durchlaufen hatten.