Wärmewende mit mehr Tiefengeothermie beschleunigen

Düsseldorf, 18. März 2022 - Die Stadtwerke aus Aachen, Bochum, Duisburg, Düsseldorf und Münster haben jüngst die "Allianz für Geothermie“ gegründet. Unterstützt wird dieses Quintett von der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG) als Forschungspartner. Gemeinsam wollen sie die Wärmewende auf Basis geothermischer Wärme in Nordrhein-Westfalen forcieren. Fakt ist: Trotz guter geologischer Voraussetzungen und dank des jahrzehntelange Steinkohlenbergbaus fristet die Tiefengeothermie im bevölkerungsreichsten Bundesland nach wie vor ein Nischendasein.


„Umso wichtiger ist diese von fünf namhaften Stadtwerken und der Fraunhofer-Gesellschaft gegründete Geothermie-Allianz, um bundesweit und in Nordrhein-Westfalen die grüne Wärmewende deutlich voranzubringen“, freut sich Christian Mildenberger, Geschäftsführer des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) über die beschlossene Zusammenarbeit. Um die von der Bundesregierung angestrebte Dekarbonisierung auch bei der Wärmeversorgung zu schaffen, müsse jeder Energieträger konsequent genutzt werden. Mildenberger: „In den zurückliegenden Jahren ist bei der Tiefengeothermie in NRW leider viel zu wenig passiert, was sich schnell ändern muss.“


Auch die geothermische Wärme aus dem Untergrund könne helfen, die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten zu verringern. „Die Folgen des von Russland zu verantwortenden Angriffskriegs gegen die Ukraine zeigt uns allen seit drei Wochen eindringlich, welche fatalen Folgen eine zu große Abhängigkeit von ganz wenigen Lieferländern hat“, so der LEE NRW-Geschäftsführer. Die Tiefengeothermie ist nach Einschätzung des LEE NRW ein wichtiger Baustein für den aus Klimaschutzgründen unverzichtbaren Abschied von Öl und Gas für die Wärmeversorgung.


Der LEE NRW setzt darauf, dass es die kommunale Geothermie-Allianz mit vereinten Kräften schafft, die Rahmenbedingungen für die Nutzung der Tiefenwärme im Land NRW zu verbessern. „Notwendig sind einfachere Genehmigungsverfahren sowie eine wirklich ausreichende finanzielle Absicherung für das sogenannte Fündigkeitsrisiko, sprich die Bohrungen“, betont Mildenberger.
„In der Energiewirtschaft hierzulande haben sich die Stadtwerke München mit mehreren erfolgreichen Projekten den Ruf erarbeitet, Vorreiter bei der Tiefengeothermie zu sein. Ich hoffe, dass demnächst ein NRW-Stadtwerk im gleichen Atemzug mit den Münchner genannt wird“, so Mildenberger.


Mit den Stadtwerken Aachen, Düsseldorf (über ihr Tochterunternehmen Grünwerke GmbH) und Münster sind gleich drei der fünf Kommunalversorger der „Geothermie-Allianz“ Mitglied im LEE NRW.

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