Tiefengeothermie
Als Tiefengeothermie bezeichnet man die Nutzung der Erdwärme in Tiefen
zwischen 400 und 5.000 Metern. Im Vergleich zur oberflächennahen
Geothermie sind dort die Temperaturen weitaus höher. Neben der
Wärmeversorgung ist Tiefengeothermie auch für die Stromerzeugung
nutzbar. Ab einer Temperatur von etwa 90 Grad Celsius ist eine
wirtschaftliche Stromerzeugung möglich. Der Vorteil der Geothermie ist
ihre ständige Verfügbarkeit. Die geothermische Stromerzeugung in
Deutschland steht noch am Anfang. Bis heute sind nur wenige Anlagen, vor allem in Süd- und Südwestdeutschland in Betrieb.
In der Großen Kreisstadt Erding, rund 36 km nordöstlich von München,
entdeckte man im Jahr 1983 bei Suchbohrungen zur Erschließung von
Ölvorkommen in einer Tiefe von 2.350 Metern eine 65°C heiße
Thermalwasserquellet. Das Geothermieprojekt Erding förderte ab der Inbetriebnahme im Jahr
1998 aus der Bohrung Erding 1 bis zu 24 l/sec. Damit wurde der
Wärmebedarf des Fernwärmenetzes sowie der Thermalwasserbedarf der Therme
Erding gedeckt. Durch die stoffliche Nutzung des gesamten geförderten
Thermalwassers konnte auf eine Rückführung des entwärmten Thermalwassers
verzichtet werden.
Weitere Informationen und Bildmaterialien zu Geothermie in Erding finden Sie hier.
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