Sven Kraus

Geschäftsleitung agriKomp GmbH, Merkendorfagrikomp_sven-kraus_300x400

"Strom und Wärme können nicht losgelöst voneinander betrachtet werden. Es gilt hier die Weiterentwicklung der umweltbewußten Effizienz, der technischen Steuerung und der wirtschaftlichen Klarheit nicht aus den Augen zu verlieren. Im Wärmebereich sind ebenso 100 % EE möglich. " 

Warum sind Sie im Bereich Erneuerbare Energien tätig? Was motiviert Sie?

Langfristigen Klimaschutz betreiben und Perspektiven für die folgenden Generationen bieten; Kurz- und mittelfristig bedeutet dies: Heimische Ressourcen nutzen, regionale Wertschöpfung vertiefen, Energiepreise stabilisieren, innovative effiziente Technik fördern, Vorbild für andere Länder leben. 

Wo sehen Sie die Erneuerbaren Energien im Jahr 2020? 

Das politische Ziel der Bundesregierung von 35% EE/Strom kann leicht übertroffen werden. Volkswirtschaftlich rechnet sich meiner Meinung nach jedes Szenario bis zu 100% EE, wenn die Lasten für Umweltschutz und Gesundheitsschutz ernsthaft eingerechnet werden. Ein möglicher Beitrag von güllebetonten Hofbiogasanlagen ist zu finden unter: http://www.biogastechnik.de/aktuelles/aktuelles-de/726-wissenschaftliche-studie-wirtschaftlichkeit-der-flexibilisierung-von-kleinen-guelle-biogasanlagen.html

Wie wird sich Ihrer Einschätzung nach der Kraftwerkspark der Zukunft mit Erneuerbaren Energien entwickeln?

Der Kraftwerkspark der Zukunft wird ein dezentrales System, das wie bisher auch flexibel auf Angebot und Nachfrage reagieren wird (und muss). Die Organisation wird über viele kleine Strom-Bilanzkreise erfolgen, die ihren Bedarf und ihre Erzeugung selbstständig regeln. Neben der bestehenden Wasserkraft werden Wind und Solar die tragenden Säulen sein. Als flexible Leistung werden BHKWs auf Basis von Biogas neben der Strombereitsstellung auch Systemdienstleistungen übernehmen. Das System kann nur mit diesen regelfähigen BHKWs erfolgreich funktionieren. Langfristig werden sich Speichertechnologien eingliedern.

Wie ist Ihre Position zum Ausbau Erneuerbarer Wärme?

Strom und Wärme können nicht losgelöst voneinander betrachtet werden. Es gilt hier die Weiterentwicklung der umweltbewußten Effizienz, der technischen Steuerung und der wirtschaftlichen Klarheit nicht aus den Augen zu verlieren. Im Wärmebereich sind ebenso 100 % EE möglich.

Was halten Sie von Biokraftstoffen?

Wenn wir die oben ausgeführten Themen so angehen, dann verbleiben keine wesentlichen Ressourcen für die Erzeugung von Biokraftstoffen. Es muß uns gelingen, das zeitliche Überangebot an Strom für Mobilitätsanwendungen einzusetzen. 

Welche Diskussionen über Erneuerbare Energien werden Ihrer Meinung nach das Jahr 2014 bestimmen? 

1. kurzfristige Kosten und langfristige Investitionen
2. transparente Aufklärung und gesellschaftliche Akzeptanz
3. politische Machtspiele und kluge Entscheidungen

Was sehen Sie die am 01.01.2012 eingeführte Marktprämie?

Die Marktprämie hat den Zweck, die erneuerbaren Energien an die Teilnahme am Energiehandel heranzuführen und entstehende Kosten zu übernehmen. Dieses Instrument halte ich insbesondere für die kleinen dezentralen Erzeuger wichtig. Die Entwicklung zeigt, dass nach einer gewissen Anlaufzeit dieses Modell erfogreich greift. Aber auch hier gilt die Kontinuität und die Planbarkeit als Erfolgsfaktor zu verstehen.

Schwerpunkte: Biogas, Netzintegration Erneuerbarer Energien, Betriebswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Rechnungen, Finanzierung & Projektentwicklung, Ökostrom, Wärmenetze, BHKW, Stromvermarktung, Energiewirtschaft, Energieeffizienz, Landwirtschaftliche Rahmenbedingungen, Bau und Betrieb von Anlagen, Akzeptanz Erneuerbarer Energien, politische Rahmenbedingungen & EEG, Forschung, Arbeitsplätze 

Presseanfragen an: Frau Martina Rohner; m.rohner@agrikomp.de; Telefon 0043-9826-65959-402; Fax  - 212

Das Unternehmen

agriKomp_logo_400x300agriKomp GmbH

Energiepark 2
91732 Merkendorf

Telefon: 09826-65959-0
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www.agrikomp.de

 „Alles aus einer Hand“, darauf legt agriKomp größten Wert. Deshalb deckt die agriKomp GmbH sämtliche Bereiche effizienter Biogastechnologie ab – von der Konzeption und Planung über den Anlagenbau bis hin zum lückenlosen Service und der biologischen Betreuung durch ein eigenes Labor. Darüber hinaus erleichtern maßgeschneiderte Finanzierungslösungen Investitionsvorhaben, die richtigen Stromvermarktungs- und Wärmekonzepte ermöglichen eine rentable Nutzung der erzeugten Energie. Der deutsche Biogasanlagenhersteller zählt heute zu den Global Playern in Sachen Biogastechnik. International hat agriKomp bisher 800 Biogasanlagen gebaut und rund 500 Mitarbeiter sind für das Unternehmen tätig. Neben dem Firmenhauptsitz in Merkendorf unterhält agriKomp Standorte in Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Weltweit ist das im Jahre 2000 gegründete Unternehmen in Tschechien, Frankreich, Polen, Italien, Irland, Großbritannien, der Slowakei, in Kanada und jüngst auch in China erfolgreich vertreten.

Tätigkeitsbereiche: Planung, Bau und Service von Biogasanlagen, Service und Repowering von Bestandsanlagen

Standorte: Isny (Bayern), Bannberscheid (Rheinland-Pfalz) und Schleswig Holstein.
International: Tschechien, Frankreich, Polen, Italien, Irland, Großbritannien und Slowakei

Mitarbeiter: 500 (2014, agriKomp GmbH)

Umsatz: rd. 250 Mio. € (2013)