Hoyerswerda: Energiestruktur im Wandel

Die Agentur für Erneuerbare Energien e. V. (AEE) zeichnet die Stadt Hoyerswerda als Energie-Kommune des Monats August 2025 aus.

Berlin, 13. August 2025 – Die von der Braunkohleindustrie geprägte Lausitz steht vor großen Herausforderungen. Das bevorstehende Ende der Fernwärmeversorgung aus der Kohleverstromung erfordert eine tiefgreifende regionale Wärmewende. Beim Umstieg auf eine klimafreundliche Energieversorgung setzen die Stadt und die Versorgungsbetriebe Hoyerswerda auf umfassende wissenschaftliche Studien und länderübergreifende Partnerschaften.

Foto: Gernot Menzel

Der Ende 2027 auslaufende Fernwärmevertrag mit der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) bedeutet eine große Chance für die lokalen Akteure und die Bevölkerung Hoyerswerdas. Um zukunftsfähige Konzepte für eine klimafreundliche und bezahlbare Wärmeversorgung zu sichern, kooperieren die Versorgungsbetriebe Hoyerswerda (VBH) mit den Stadtwerken Spremberg und Weißwasser. Das bundeslandübergreifende Konsortium gab mit Bundesfördermitteln für Transformationsprozesse eine wissenschaftliche Studie zur Dekarbonisierung des Wärmesektors in Auftrag. Die 2023 vorgelegten Erkenntnisse zeigen auf, wie die Wärmeversorgung für rund 85.000 Menschen in der Region auf ein effizientes System umgestellt werden kann und welche erneuerbaren Energiequellen dafür infrage kommen.

„Die Studie zeigt eindrucksvoll, wie strukturierter Wandel gelingen kann, wenn Städte gemeinsam Verantwortung übernehmen. Die enge Zusammenarbeit von Hoyerswerda, Spremberg und Weißwasser ist ein starkes Signal dafür, dass wir in der Lausitz nicht nur Probleme bewältigen, sondern aktiv Zukunft gestalten – klimafreundlich, bezahlbar und mit wissenschaftlicher Expertise“, erklärt Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh. Die Studienergebnisse dienen als Grundlage für die Umnutzung und Neugestaltung der Energieinfrastruktur, aber auch als Blaupause für andere vom Strukturwandel betroffene Kommunen und Regionen. Hoyerswerda teilt seine Erfahrungen auch international. Im Rahmen des vom Auswärtigen Amt geförderten Projekts „Energiewende-Partnerstadt 3.0“ besteht eine Partnerschaft mit der ukrainischen Stadt Novovolynsk, um gemeinsam Lösungen für ähnliche Herausforderungen zu entwickeln.

„Hoyerswerda überzeugt durch nachhaltige Zukunftskonzepte, mutige Investitionen und vor allem durch die interkommunale Zusammenarbeit“, betont Anika Schwalbe, stellvertretende Geschäftsführerin der AEE. „Die Akteure in der Lausitz zeigen, dass wir die komplexen Herausforderungen der Energiewende gemeinsam meistern müssen und können.“ Durch die konsequente Einbeziehung der Bürger*innen und gezielte Partnerschaften stärkt Hoyerswerda den Zukunftsstandort Lausitz. Die Stadt hat das Potenzial, mit ihren klimafreundlichen Konzepten zu einem europaweiten Vorbild für eine nachhaltige Energieversorgung zu werden.

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