Mythos #4: Kann uns Atomkraft energieunabhängig machen?

Nein! Fakt ist: Atomkraft macht uns von Uran-Importen aus autoritären Staaten abhängig.

Nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine hat den Begriff “Energie-Autarkie” wieder in die politische Diskussion eingebracht. Wie viele europäische Staaten versucht auch Deutschland, seine Abhängigkeit von russischen Gas- und Ölimporten zu verringern. Dabei jedoch auf Atomenergie zurückzugreifen und die Laufzeiten der deutschen AKW zu verlängern, wie es manche Aktivist*innen oder vereinzelte Stimmen in der Politik als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg fordern, entpuppt sich bei genauerem Hinschauen als Irrweg.

1991 schloss das letzte Uranbergwerk in Deutschland, 2017 endete der Uranbergbau in Tschechien und 2021 in Rumänien. Heute gibt es keinen EU-Mitgliedstaat mehr, der noch Uran fördert. Sämtliche atomaren Brennstoffe müssen aus Nicht-EU-Staaten importiert werden. Laut dem Uranatlas 2022 stammt davon der Großteil aus instabilen oder autoritär geführten Ländern. Einer der größten Uran-Lieferanten der Europäischen Union ist ausgerechnet Russland, bzw. der russische Staatskonzern Rosatom, der weltweit an diversen Uranminen beteiligt ist. Im Jahr 2020 bezog die EU insgesamt 20,2 Prozent des für die Kernspaltung benötigten Urans aus Russland, aus dem benachbarten Kasachstan stammten weitere 19,1 Prozent.

Somit ist Uran kein heimischer Energieträger, der uns von anderen Staaten energieunabhängig macht. Im Gegenteil: Er verstärkt besonders die Abhängigkeit von Autokratien, wie z.B. Russland. Nur die Erneuerbaren Energien legen die Grundlage für eine saubere und dauerhaft sichere Energieversorgung. 


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