Hitze und Klimakrise im medialen Fokus

heat-3571028_1920_pixabay_72dpi Die anhaltende Hitze und die damit einhergehenden Diskussionen um eine Klimakrise sorgten deutschlandweit im August 2018 für große Medienaufmerksamkeit. Der Begriff „Heißzeit“ war in aller Munde - so z.B. im Beitrag „Forscher warnen vor der Heißzeit“ von rbb aktuell. Demnach ließe sich die lange Hitzeperiode des Sommers 2018 nicht auf natürliche Klimaschwankungen zurückführen und sei ein Indikator dafür, dass sich das Weltklima in den nächsten Jahrzehnten um 3 bis 4 Grad erhitzen könnte. Zum Vergleich: Das Pariser Klimaschutzabkommen will die Erderwärmung auf unter 2 Grad begrenzen.

Extreme Temperaturen bringen viele Verlierer mit sich

Während viele Menschen den heißen Sommer genießen, sorgen sich die Betroffenen um negative Begleiterscheinungen wie Dürre, niedrige Wasserstände, Waldbrandgefahr, höhere Energiekosten für z.B. Kühlung sowie Kreislaufprobleme.

Die Wirtschaftswoche titelt Mitte August 2018 „Extreme Sommer werden häufiger“ und „Hitzewelle rückt Klimawandel in den Fokus“, in diesem Zusammenhang werden wichtige Begriffe zur Debatte definiert und auf die Stressbelastung der Hitze auf Menschen und Umwelt aufmerksam gemacht.

Das Handelsblatt greift die Forderungen einer Finanzspritze für Landwirte auf: Die deutschen Bauern befinden sich im Zentrum der Debatte um den heißen Sommer, sie befürchten angesichts des viel zu trockenen Sommers massive Ernteausfälle. Die hohen Verluste für die Landwirte bedeuten letztendlich auch massive Preissteigerungen für die Verbraucher. Die Diskussion darüber, ob die Landwirtschaft gleichzeitig Opfer und Treiber des Klimawandels sei, greift der Artikel „Am Unglück der Bauern haben wir alle unseren Anteil“ von der Zeit auf.

Die Hitze machte auch der konventionellen Energiewirtschaft zu schaffen: Einige Kraftwerke mussten aufgrund der hohen Temperaturen ihre Leistung bereits drosseln.

Auch das Weltklima bereitet den Forschern Sorgen

Die Süddeutsche Zeitung betrachtet in ihrem Artikel „Das Weltwetter wird zur tödlichen Bedrohung“ nicht nur die Klimaveränderung in Deutschland, sondern weltweit. Neben den Gefährdungen für die Umwelt werden insbesondere die gesundheitlichen Beeinträchtigungen auf den menschlichen Körper hervorgehoben, so würden die Temperaturen in Teilen Nordamerikas, Nordafrikas und im Nahen Osten für viele lebensgefährlich. Insbesondere die fehlende Abkühlung über Nacht, die den Schlaf stört, und die extreme Luftfeuchtigkeit, die die Wirkung der Hitze steigert, belasteten den Organismus.

Erneuerbare Energien sind Klimaschützer Nummer 1

Der Focus zitiert in seinem Artikel „Forscher zum Hitze-Sommer: Wir befinden uns bereits mitten im Klimawandel“ Fred Hattermann, Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung: „Das mögliche Ausmaß dieser Extremereignisse ist für uns noch nicht vollständig absehbar.“ In diesem Kontext sei es vor allem wichtig, dass Menschen für Extremereignisse sensibilisiert werden.

Dies umfasst wohl die positive Seite der Diskussionen zur Klimakrise: Die Dringlichkeit des Ausbaus von Erneuerbaren Energien erhält die notwendige Aufmerksamkeit. Insgesamt vermieden Wind- und Wasserkraft, Solar- und Bioenergie sowie Geothermie im Jahr 2017 in Deutschland 178,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Damit sind sie Klimaschützer Nummer 1. Die Treibhausgasemissionen entstehen vor allen Dingen in den drei Bereichen Energiewirtschaft, Industrie und Verkehr.

Kritik an deutscher Klimapolitik

Die Tageszeitung Die Welt setzt bei der aktuellen Klimadiskussion auf ein Interview mit Klimaforscher Mojib Latif, der der deutschen Klimapolitik Vorwürfe macht: „De facto gibt es keinen Klimaschutz, weder weltweit noch in Deutschland." So kritisiert Latif im Rahmen der Verfehlung von Klimazielen vor allem, dass der politische Mut für eine Verkehrswende fehle. Denn insbesondere im Verkehrssektor sei ein Wandel weg von Benzin- und Dieselfahrzeugen hin zu Biokraftstoffen und Elektromobilität notwendig, da 2017 nur 5,2 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs im Verkehr durch Erneuerbare Energien gedeckt wurde.

Bildquelle: pixabay

Dieser Artikel wurde im Renews, dem Newsletter der Agentur für Erneuerbare Energien, veröffentlicht.