Als Tiefengeothermie bezeichnet man die Nutzung der Erdwärme in Tiefen
zwischen 400 und 5.000 Metern. Im Vergleich zur oberflächennahen
Geothermie sind dort die Temperaturen weitaus höher. Neben der
Wärmeversorgung ist Tiefengeothermie auch für die Stromerzeugung
nutzbar. Ab einer Temperatur von etwa 90 Grad Celsius ist eine
wirtschaftliche Stromerzeugung möglich. Der Vorteil der Geothermie ist
ihre ständige Verfügbarkeit. Die geothermische Stromerzeugung in
Deutschland steht noch am Anfang. Bis heute sind nur wenige Anlagen, vor allem in Süd- und Südwestdeutschland in Betrieb.
Langjährige Erfahrungen gibt es vor allem in Regionen mit Thermalwasservorkommen (hydrothermale Geothermie), die sich auch für eine Verstromung eignen. Drei Gebiete spielen dabei eine besondere Rolle: das Norddeutsche Tiefland, das Oberrheintal und das Gebiet zwischen Donau und Alpen (das sog. Süddeutsche Molassebecken). Entlang dem Oberrhein und in Südbayern werden dabei vielfach Temperaturen angetroffen, die sich auch für eine Verstromung eignen.
Noch in der Erprobung sind das Hot-Dry-Rock-(HDR) und vergleichbare Verfahren der petrothermalen Geothermie, bei denen im Untergrund vorhandene Risse und Klüfte ausgeweitet und wassergängig gemacht werden. Hier ist das Potenzial quasi unerschöpflich.
Als Industriestadt mit dem größten Steinkohlekraftwerk Deutschlands, ist die Dekarbonisierung der Fernwärme ein Schlüsselfaktor zum Gelingen der Klimaneutralität Mannheims. Mit der Energierahmenstudie und dem Klimaschutz-Aktionsplan 2030 will die Stadt den Anteil der Erneuerbaren erhöhen.
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Während eines Tunnelbaus in Stuttgart wird zugleich eine Geothermieanlage installiert. Ein fünfjähriges Pilotprojekt bewies bereits die Effizienz, trotz geringer Tiefe der Anlage.
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