Sammelband zum Thema Dezentralität erschienen
Berlin, 10. November 2010. Die Dezentralität der
Erneuerbaren Energien wird in der Energiedebatte von Politik und Medien
oft als Schlagwort benutzt. Doch was versteht man unter dezentral? Was
bedeutet der Wandel von einer zentralen Energieversorgung mit fossilen
Großkraftwerken hin zu vielen kleinen Anlagen, die Strom, Wärme und
Kraftstoffe aus Erneuerbaren Energien produzieren, für ein
industrialisiertes Land wie Deutschland? Welcher Grad von dezentraler
Versorgung ist erstrebenswert? Und welche Chancen und Herausforderungen
sind mit dem dezentralen Ausbau der Erneuerbaren Energien verbunden?
Wertschöpfung in Kommunen
Antworten auf diese Fragen gibt der neu
erschienene Sammelband Dezentralität mit dem Titel „Kraftwerke für
Jedermann – Chancen und Herausforderungen einer dezentralen
Energieversorgung“. „Wir wollen mit dem Sammelband eine vage Diskussion
mit konkreten Erkenntnissen ausstatten“, betont Jörg Mayer,
Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, anlässlich der
Vorstellung des Sammelbandes. Experten aus Wirtschaft, Politik und
Wissenschaft kommen mit 20 Beiträgen zu Wort und stellen Chancen und
Herausforderungen einer dezentralen Energieversorgung vor. Neben Themen
der kommunalen Wertschöpfung und den neuen Eigentümerverhältnissen am
Kraftwerkspark beleuchten die Experten auch Sachverhalte wie Netze,
Speicher, Stoffströme und nicht zuletzt die Akzeptanz der Bevölkerung.
Das umstrittene Wüstenstromprojekt Desertec wird in den Beiträgen des
kürzlich verstorbenen Dr. Hermann Scheer MdB und des Schirmherren der
Agentur für Erneuerbare Energien, Prof. Dr. Klaus Töpfer Bundesminister
a.D., kontrovers diskutiert. Die Vereinbarkeit mit dem dezentralen
Charakter der Erneuerbaren Energien in Deutschland steht dabei im
Zentrum.
Kraftwerke in Bürgerhand
Eine Veränderung der Energielandschaft durch den
Ausbau Erneuerbarer Energien kann man heute beispielsweise schon in der
dezentralen Eigentümerstruktur der Anlagen erkennen. Im Aufsatz
„Bürgerkraftwerke – Wir Energieversorger“ zeigen die Autoren des
Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, wie wichtig das
Engagement der Bevölkerung ist. Von der bundesweit gesamten
installierten Leistung zur Stromerzeugung (43.000 Megawatt / Ende 2009)
aus Erneuerbaren-Energien-Anlagen wurden bisher 51 Prozent von
Privatpersonen und Landwirten realisiert.
Standbein für den Mittelstand
„Konkurrenz belebt das Geschäft. Die heute noch zentralisierte Energieversorgung verliert zunehmend an Bedeutung. Der Kraftwerkspark der Erneuerbaren Energien ist deutlich dezentraler organisiert. Dabei spielen die Menschen vor Ort, die Kommunen und die mittelständische Wirtschaft eine wichtige Rolle“, so Mayer.
Der neue Sammelband Dezentralität „Kraftwerke für Jedermann – Chancen und Herausforderungen einer dezentralen erneuerbaren Energieversorgung“ ist als Download verfügbar oder kostenlos zu bestellen.
Pressekontakt:
Nils Boenigk
Pressereferent
Tel.: 030-200535-41
Fax: 030-200535-51
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