Fortschreiben der aktuellen Politik bringt Klimaziele ins Wanken
Um den Klimawandel zu begrenzen, müssen die Industriestaaten ihre Emissionen bis 2050 fast vollständig zurückfahren. Doch wie kann ein Industriestaat wie Deutschland sein Klimaschutzziel, die Reduktion des Treibhausgasausstoßes um 95 Prozent bis zum Jahr 2050, erreichen? Dafür ist es notwendig, die gesetzten Ziele zum Anteil der Erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch und am Bruttostromverbrauch deutlich zu überschreiten. Das geht aus dem im Dezember 2015 von Öko-Institut und Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI im Auftrag des Bundesumweltministeriums veröffentlichten Endbericht zum Klimaschutzszenario 2050 hervor. Demnach müsste der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch bis 2050 auf 95 Prozent statt 60 Prozent steigen, beim Bruttostromverbrauch müssten 95 Prozent statt 80 Prozent erreicht werden.
Ein Fazit der Studie: Bliebe es bei der Fortschreibung der aktuellen Energiepolitik, würde Deutschland sein Klimaziel verfehlen. Die Studie zeigt außerdem: Die deutschen Klimaschutzziele sind erreichbar – sogar mit langfristigen ökonomischen Vorteilen. Allerdings: Damit die notwendigen Treibhausgasminderungen tatsächlich umfänglich umgesetzt werden können, müssten entsprechende Maßnahmenpakete zu Erneuerbaren Energien, Energieeinsparung und Energieeffizienz ambitionierter umgesetzt werden. Die Agentur für Erneuerbare Energien hat nun eine Zusammenfassung des Berichtes im Portal Forschungsradar Energiewende veröffentlicht, die sowohl die zentralen Ergebnissen als auch die Methodik der Publikation beschreibt.
Zur Zusammenfassung der Studie auf www.forschungsradar.de
Dieser Artikel wurde im Renews, dem Newsletter der Agentur für Erneuerbare Energien, veröffentlicht.
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